Samstag, 11. März, Fahrt von Bakersfield nach Ridgecrest, 165 km
Um 3.30 Uhr heute Morgen wurden wir rüde aus dem Schlaf gerissen.
Ein zweimaliges lautes Piepen weckte uns. Mein erster Gedanke: Feueralarm! Denn so etwas hatten wir schon einmal in Großbritannien erlebt. Aber dann war es wieder ruhig und ich dachte, vielleicht war es doch nicht so gut dass ich am Abend diesen lauten Kühlschrank fast ausgeschaltet hatte. Denn unser Gefrierschrank zu Hause piept auch so wenn ich ihn nach dem Abtauen wieder auf Schnellfrost stelle. Ich also den Kühlschrank wieder volle Pulle hochgestellt und wieder ab ins Bett.
Kaum drinnen, piept das Ding doch wieder zweimal! Jetzt war mir die Sache doch komisch und ich guckte mal auf den Flur raus. Ein Glatzkopf von gegenüber machte genau dasselbe,
zuckte dann desinteressiert mit den Schultern und verschwand wieder im Zimmer. Eine Frau mit einem Hund, der groß wie ein Kalb war,
spazierte ganz gemächlich den Flur entlang.
Bizarre Situation.
Alles war sehr ruhig - bis das blöde Ding wieder zweimal piepte.
Also gut, jetzt reichte es aber. Wir zogen uns schnell Hose und Jacke über, ich griff nach meinem Rucksack und warf in Eile unsere Portemonnaies, Reisepässe, Handys und Autoschlüssel rein und dann liefen wir über die Treppe hinunter in die Lobby. Zum Glück waren wir nur in der dritten Etage. Immer noch war alles total ruhig und unauffällig In der Lobby waren ein paar Hotelgäste, alle offensichtlich gerade aus dem Bett gekommen, so wie wir, und saßen oder standen herum.
Ein paar Hunde standen schwanzwedelnd vor ihren Herrchen und Frauchen und freuten sich sichtlich über den frühen Ausflug.
Dann kam eine Hotelangestellte um die Ecke und fing an zu telefonieren. Mehrere Telefonate. Dann sagte sie so Sachen wie: Microwelle - Hotelgast hat gekocht - Feueralarm - Fehlalarm. So, nun hatten wir es amtlich, es war Feueralarm gewesen. Ist ja gut zu wissen. Wir wurden mit dem Hinweis auf einen Fehlalarm wieder in unsere Zimmer geschickt und trollten uns.
Dieser Alarm hatte zur Folge, dass ich ab sofort jeden Abend all unsere wichtigen Dokumente, die Schlüssel und die Handys in den Rucksack tat und diesen neben der Tür positionierte. Na gut, nicht jeden Abend, ein paar Mal habe ich es auch vergessen, aber meistens habe ich dran gedacht. Im Fall eines echten Alarm, so hoffe ich, würde ich in der Lage sein, den Rucksack während des Hinausstürmens aus dem Zimmer mitzunehmen. Klar, es gibt Leute, die das nie machen würden aus Angst davor, während der Nacht ausgeraubt zu werden. Aber ich habe mich halt so entschieden. Außerdem habe ich mich in jedem Hotel vergewissert, in welche Richtung die Treppen liegen, was mich bisher eigentlich nicht interessiert hatte.
Die Unterbrechung sorgte dafür, dass ich erst um 6.30 Uhr wieder aufwachte. So schlimm war das nicht, denn unsere heutige Etappe war relativ kurz, wir wollten nach Ridgecrest fahren. Wir wählten die nördliche Route über den Lake Isabella wo wir durch eine unerwartet schöne Berglandschaft fuhren.
es geht vorbei am Lake Isabella
In Ridgecrest checkten wir im vorbestellten Hampton Inn & Suites ein, und holten uns ein kleines Mittagessen bei Taco Bells. Danach machten wir uns auf den Weg zu den Trona Pinnacles.
Trona - ein kleines Kaff, nicht einladend
irgend ein Mineral wird hier in großem Stil abgebaut
Näher sind wir den Pinnacles nicht gekommen
Zuerst sind wir an der Abzweigung vorbei gefahren, drehten um und fanden sie doch noch. Meine Hoffnung, dass die Gravelroad gut befahrbar sein wird, ging nicht so ganz auf. An manchen Stellen ging es ganz gut, an anderen wieder nicht. Wir machten Schleichfahrt bis vielleicht zur Hälfte, dann wurde uns zu mulmig und wir drehten lieber wieder um. Das Auto wurde während unserer Schleichfahrt ziemlich durchgerüttelt und gab empörte Laute von sich.
Vorhin war am Eingang zur Gravelroad ein Pärchen dabei gewesen, ein Auto von unten zu begutachten und als wir wieder zurück kamen, fuhr gerade der Abschleppwagen mit ihnen davon. Da waren wir aber froh, dass unser Dodge heil geblieben war. Auch wenn wir jetzt nicht direkt an den Pinnacles waren, war es doch eindrucksvoll und ich bin froh, dass wir es probiert haben.
Morgen fahren wir die Strecke ja noch einmal auf dem Weg ins Death Valley. Heute war es hier 28 Grad C warm, ziemlich warm, finde ich.
Beim Nachhausekommen empfing uns noch ein hübscher Sonnenuntergang