Teil 2:
Aufnahmen aus dem Farnsworth Canyon.
Oberer Farnsworth Canyon, dort wo er beginnt sich in das Reef einzuschneiden.
Ein Hindernis stellt ein Jump dar, den man aber auf einer Seite ganz gut überwinden kann.
Der Jump ist nicht sehr hoch - es gibt auch nicht so steile Stellen.
Wieder im Wash, hinten der Jump
Die Schatten sind schon ziemlich lang
Dieser Seitenarm soll die Spans haben
Nur 3 Minuten nach dem vorangegangenen Photo - die Schatten wandern schnell!
Nochmal 5 Minuten später
"Gipfelglühen"
Hinter uns der Hauptarm des Canyons
Bögen? Wo?
Wird das noch was? Die Skepsis ist gross, wir sind zu spät dran und es existiert noch nicht mal mehr ein Trail. Schön ist der Canyon trotzdem, dazu trägt besonders das abendliche Licht bei. Auch wenn wir keinen Bogen mehr zu Gesicht bekommen sollten hat sich die Tour gelohnt.
Ein paar Minuten später kehren wir dann um. In unseren Rucksäcken stecken zwar gute LED-Tschenlampen - dieses Jahr das erste Mal keine schwere und recht klobige Maglite mehr - trotzdem steht uns nicht der Sinn nach Querfeldein-Wandern im Dunklen. Hinzu kommt die nicht ganz einfache Road bis hinüber in den North Temple Wash. (Der Rest bis auf die Goblin Valley-Zufahrt braucht man nicht zu fürchten, auch nicht in der Nacht.)
3 Minuten vor 8 Uhr abends
Diese Ledge gilt es zu überwinden - kein riesiges Problem.
Dämmerungsbeginn
Am Trailhead wartet unser Auto geduldig auf uns. Wir leeren die Rucksäcke, packen alles ins Fahrzeug. Los gehts auf die alte Mining Road hinüber nach North Temple Mountain.
Ja, das war doch noch was - die Kante am Wash! Sollte kein Problem sein, hoch sind wir problemlos gekommen. Also wirds runter auch gehen!
.... wir sitzen auf!
Ja mach nur einen Plan....... es klappt nicht, die Vorderräder drehen im lockeren Sand des Bachbetts durch, graben sich etwas ein, wodurch das Fahrzeug vorn noch tiefer absinkt, damit fester aufsitzt. Die Erde oberhalb der Stufe ist hart wie Beton, sonst hat man an solchen Stellen oft relativ weiche Kanten, die unter dem Fahrzeuggewicht nachgeben und so die Sache viel einfacher machen.
Aussteigen, Lage sondieren. Nein, wirklich vertrackt ist die Situation nicht, aber irgendwie muss ich unser Fahrzeug über diese Kante heben.
Ja, heben! Erde unterm Auto weggraben verspräche in diesem Fall zwar auch Erfolg, man kommt aber schlecht ran, kann mit der Schaufel auch was am Unterboden beschädigen. Ausserdem ist der Boden hier derart hart, dass man den Spaten eigentlich gar nicht reinbekommt - wie Beton eben!
Vorn anheben, Steine unter die Reifen sähe naheliegend aus, ist aber kippelig! Also hinten anheben. das geht in dem Fall sogar mit dem Bordwagenheber, der hydraulische, den wir zusätzlich mitführen, bleibt im Wagen. 10 cm reichen aus, um den Unterboden vor der Kante frei zu bekommen. Die angehobenen Räder werden mit Steinen unterbaut.
Liften mit dem bordeigenen Heber
(In Hintergrund erkennt man den Anstieg hinauf auf die Ridge, die Farnsworth- und North Temple Canyon trennt.)
Warum war das Fahrzeug problemlos hoch- aber nicht einfach wieder runter über die Kante gekommen? Weil die Stelle, an der die Bodenfreiheit am geringsten ist, nicht mittig zwischen den Achsen liegt sondern etwas nach vorn verschoben. So in etwa knapp hinter den Aussenspiegeln.
Reiter und Pferd - einsteigen und losfahren!
Mit einem Rubicon und seinen Sperren wäre uns das nicht passiert, wir haben abe nur einen Sahara ohne Sperren.
Viel Zeit hat die Aktion nicht gekostet, aber 20 Minuten sind schnell vorbei. Mit Einräumen und nochmal was trinken wird es wahrscheinlich so um die 30 Minuten gedauert haben.
Auf dem Anstieg geht die Sonne endgültig unter, wie üblich wird es danach sehr flott dunkel. Schon im Dunklen bemerken wir dann vor uns einen üblen Graben. Sind wir da tatsächlich durchgekommen? Mit Hilfe der Taschenlampe gehe ich nachsehen. Keine neuen Reifenspuren, wir müssen uns verfranzt haben! Das Loch kennen wir doch, das ist doch der Graben, der uns auch auf dem Hinweg nicht geheuer war, bei dem wir dann eine andere Spur zum Umgehen entdeckt hatten. Die müssen wir verpasst haben.
Mit der Lampe leuchte ich weiter oben den Rand der Mining Road ab, entdecke die Spuren, die wir ein paar Stunden zuvor hinterlassen haben. Lady übernimmt das Steuer, meine Aufgabe ist es, sie sicher auf diese nur schwer zu sehende Spur und hinunter durch den Graben zu bringen. Wir sind ein gutes Team!
Teer an der Goblin Valley - Zufahrt erreichen wir gegen 20 Minuten vor 10 p.m. Eine sternenklare Nacht!
Trotz allem - mit dem Farnsworth Canyon haben wir noch eine Rechnung offen!
Gruss
Rolf