THEMA: (Fast)- Live Bericht aus Britisch Columbia

Am letzten Dienstag, 29.8., war unsere Anreise. Nicht so ganz ohne Störungen. Erstmal hatten wir schon beim Abflug mehr als 1/2 Stunde Verspätung, weil das Visum eines Reisenden abgelaufen war, was allerdings erst bemerkt wurde, als die Koffer schon verladen waren. Also mussten diese erst wieder ausgepackt werden.
Dann sind wir bei strömenden Regen in Vancouver gelandet und unser Gate war noch (von einer Schweizer Airline!!) besetzt. Also standen wir über 1/2 Stunde am Vorfeld und mussten warten.
Die Einreise ging dann sehr schnell, Auto haben wir auch sofort bekommen (kostenloses upgrade). Ja, und dann haben wir doch unser Hotel lange nicht gefunden. Das GPS hat uns immer zum falschen Hotel geschickt. Als wir endlich ankamen, war der Schock gleich noch viel grösser: Das Hotel entsprach überhaupt nicht der Beschreibung bei Expedia. Um es klar zu sagen: es war eine heruntergekommene Absteige, abgewohnt, verbraucht. Aber so müde wie wir waren blieb uns nichts weiter übrig als dort zu übernachten.
Am Mittwoch ging es dann bei herrlichem Wetter nach Norden. Über Whistler nach Pemberton. Unterwegs haben wir die Shannon-Falls und die Brandywine-Falls mit einer kurzen Wanderung besichtigt.
Nachdem es in den letzten Tagen geregnet hatte, waren die Waldbrände kein Thema mehr. Alle Strasssensperren sind aufgehoben und auch die Luft ist wieder sehr klar.
Am Donnerstag hat es dafür den ganzen Tag geregnet, mal mehr mal weniger. Trotzdem hatten wir eine sehr schöne Fahrt durch die Berge, tolle Landschaften.
Bilder zu allem werde ich einstellen, wenn ich mal zuviel Zeit habe. Vielleicht ist das auch erst, wenn wir wieder zurück sind.
So, bis demnächst

Grönland vom Flieger aus:

Shannon Falls:

Brandyvine Falls:

Bär am Hotel-Parkplatz:

Die nächsten beiden Nächte haben wir in Clinton übernachtet, in einer richtig schönen alten Lodge. In der waren wir auf unserem ersten Trip nach Kanada, vor ca. 30 Jahren, schon mal. Natürlich ist zwischenzeitlich alles erneuert, aber noch genauso schön.
Den Tag dazwischen haben wir genutzt, um mal das backcountry zu besuchen. Wir sind also ca. 200 km über ungeteerte Strassen gefahren, haben wieder einen Bären gesehen. Abends gabs leckere Spareribbs mit all-you-can-eat Gemüse.
Dann gings nach Norden. Natürlich nicht am Hwy, sondern über kleine Landstrassen. Haben viele Seen gesehen.
Am Abend sassen wir mitten im Wald, im Wells Gray Prov. Park, vor einer richtig schönen Hütte. Dieter ist noch ein bischen gelaufen. Er erzählte, dass ihm ein Schwarzbär direkt über den Weg gelaufen ist.
Heute war es, entgegen der Vorhersage, den ganzen Tag sonnig und warm, bis 26 Grad.
Morgen wird der PP erkundet.

Fraser Valley:

Clinton "Museum":

Clinton Restaurant:

Lodge:

Chasm:

Bär:

alte Tankstelle:

unsere Hütte im Wells Gray PP:

Ohhh schön von dir auf Reisen zu hören

Geniesse es

Ja, das machen wir!!

Unser Tag im Wells Gray PP war absolut Spitze. Wir haben alle möglichen Wasserfälle besucht, an allen viewpoints gestoppt, ein paar kürzere Wanderungen gemacht. Wir sind bis zum Strassenende am Clearwater lake gefahren und haben dort Picknick gemacht. Und haben dann den Abend vor unserer Hütte genossen.
Am nächsten Tag sind wir über backroads nach Norden gefahren. Nirgends konnten wir Informationen bekommen, ob diese Strasse befahrbar ist. Also sind wir drauf los gefahren und es war ok. Letztendlich waren es 350 km über ungeteerte Strassen, das dauerte 7 Stunden. Dazwischen haben wir ein Resort besucht, in dem wir vor ca. 30 Jahren, auf unserer ersten Kanada-tour, mal gewohnt haben. Dort hat sich kaum was verändert.
Morgen gehts wieder über backroads nach Bakerville. Das war zu Goldgräberzeiten die grösste Stadt westlich des Mississippi. Dort werden wir in einem original alten Hotel übernachten.
Der Rauch von sehr weit entfernten Waldbränden ist überall in der Luft, es gibt kaum klare Sicht. Man hat immer den Eindruck, es ist ein bischen neblig. Mal schauen, wann das besser wird.

Dawson Falls:

Helmcken Falls:

Clearwater Lake:

springender Lachs:

diese Gestelle werden benutzt, um das geschossene Wild aufzuhängen zum ausnehmen:

Wegweiser:

Wasserfall am Weg:

An den Wells Gray Prov. Park habe ich tolle Erinnerungen auch wenn es bald 30 Jahre her ist.

Mit was für Karten Material arbeitet ihr, denn da gibt es gar keine Strassen (ausser die Hauptstrassen) ?

Wir haben keine speziellen Karten, nur unser GPS und die Karte vom Visitorcenter, die fast nur eine Skizze ist. Aber wir waren hier schon viermal! Es gibt eigentlich wirkich nur diese eine Hauptstrasse, aber ein paar Nebenstrassen trotzdem. Z.B. zu einem Aussichtspunkt hoch oben.

Es geht weiter:
Erstmal: Ich habe oben einen Fehler gemacht: es heisst nicht "Bakerville", sondern "Barkerville" (für alle, die nachschauen und nachlesen wollen).
Die backroad Strasse dorthin war wirklich schön, obwohl es viel geregnet hat und man leider von den Bergen nicht viel sehen konnte, alles war in Wolken. Die Strasse war ungeteert, aber da wir anscheinend allein auf der Strasse waren gab es keine Probleme.
Am späten Nachmittag sind wir in Barkerville angekommen, unser Auto ca. 5 cm dick verklebt mit Schlamm. Obwohl wir dort übernachtet haben, hätten wir eigentlich den Eintritt in den Park bezahlen müssen (15 Dollar/Tag/Person). Aber als die Dame am Eingang hörte, dass wir nur eine Nacht bleiben, entschied sie, dass wir nichts zahlen müssen. Sowas würde in nie passieren.
Unser Zimmer in dem mehr als 100 Jahre alten Hotel war wirklich original: Schöne bunte Tapeten an den Wänden, zwei Betten mit Eisengestell, leider das Bad am Flur. Aber am Morgen gabs ein schönes Frühstück. Wir haben uns am Abend, als alle Touristen schon gegangen waren, diese alte Stadt noch in Ruhe anschauen können. Das war eine ganz tolle Erfahrung.
Am nächsten Tag gings dann wieder zurück in die Realität, zurück zum sehr viel befahrenen Hwy. 97 nach Süden. Wir hatten eine Cabin in einer Lodge am Deese Lake gebucht, die sehr schön war.

Unser Hotel in Barkerville (Original uralt)

unser Zimmer:

Frühstücksraum:

Barkerville Hauptstrasse:

Dease Lake:

Dann gings weiter nach Süden. Über Williamslake dann nach Westen. Wir hatten am Puntzi Lake 2 Nächte in einem Trailer in einem Fishing-Resort gebucht. Bei unserer Ankunft erklärte die Besitzerin, sie hätte eine Stornierung und deshalb würden wir eine Cabin zum selben Preis bekommen. Was für ein Glück: der Trailer sah gar nicht mehr gut aus. So hatten wir eine schöne Cabin, direkt am See, mit herrlichem Blick. Wir konnten die beiden Abende auf der Terrasse der Hütte richtig geniessen. Abends lief sogar ein Fuchs übers Grundstück.
Gestern, Freitag 10.9. gings dann wieder auf die Strasse nach Westen, nach Bella Coola, da von dort unsere Fähre nach Vancouver Island abgeht.
Die Strasse, über 300 km, ist ungeteert. Eigentlich kein Problem. Nur ist auf halben Weg der gefürchtete Heckman-Pass, ungeteert, kurvig, schmall, mit teilweise 19 % Steigung. Wenn es nass ist kann es schon mal gefährlich werden. Nun ja, wir hatten Glück, es war warm, sonnig und trocken. Und wir haben direkt an der Strasse wieder einen Schwarzbären gesehen. Nachdem dort nicht viel Verkehr ist, konnten wir stehenbleiben und ihn beobachten.
Heute haben wir eine kleine Tour zu einer Bären-Beobachtungs-Plattform gemacht. Aber obwohl viele Lachse im Fluss waren, kam kein Grizzley vorbei. Aber wir konnten auf dem Rückweg zwei Weisskopf-Seeadler lange beobachten.
Heute nachmittag ist das Wetter schlechter geworden, genau richtig für unsere Fähr-Fahrt morgen rüber nach Vancouver Island. Wo ich doch so leicht seekrank werde!!
Ich werde wieder berichten.

Frazer River:

Schlange am Wanderweg:

Bär:

Cabin am Puntzi Lake:

Blick von der Cabin:

Heckman Pass:

Weißkopf-Seeadler:

Bären-Familie:

Landschaft:

Heute habe ich endlich Zeit und Ruhe um weiter zu schreiben. Wir sind jetzt in Victoria und es regnet nicht, nein, es giesst!!! So gehe ich keinen Schritt mehr vor die Tür sondern nütze die Zeit zum schreiben:
Also: unser Überfahrt mit der Fähre von Bella Coola nach Vancouver Island dauerte 10 Stunden. Das ist an sich schon sehr lange. Aber wenn dann, wie bei uns, das Wetter so schlecht ist, dann ist es echt langweilig. Wir konnten nicht draussen sitzen, dazu war es zu kalt. Und ausgerechnet an diesem Tag funktionierte auch das Internet nicht. Naja, zum Glück war die Überfahrt zumindest die ersten 7 Stunden sehr ruhig. Aber dann, als wir ins offene Meer kamen, ging es los: die Passagiere wurden gebeten, sitzen zu bleiben und kaum 5 Minuten später waren wir auf der Achterbahn: Auf und ab, rechts und links. Und das volle 2 Stunden lang, wirklich anstrengend. Ich wundere mich nur, dass ich nicht seekrank wurde. Früher hätte ich diese Fahrt nur halbtot überstanden.
Nach der Ankunft in Port Hardy am Nordende von VI gings gleich in unsere gebuchte Cabin, Cluxewe. Das wurde mir im TA-Forum empfohlen und war ein 6er im Lotte. Soooo schön. Die Cabin war total schön eingerichtet und voll ausgestattet. Sie lag direkt am Meer, wo sogar die Kreuzfahrtschiffe vorbeifahren. Leider war das erst um 23.00 uhr, und da haben wir schon geschlafen. Aber wir konnten Weisskopf-Seeadler beobachten: Die Eltern sassen hoch oben im Baum direkt neben unserer Cabin, das Junge sass auf einen Felsen im Wasser. Ausserdem kamen jeden Morgen die BlueJays zu Besuch und schauten nach, ob nicht irgendwelche Krümel auf der Terrasse liegen.
Ich hätte dort den gesamten Urlaub verbringen können. So aber mussten wir nach 3 Nächten weiter. Es ging nach Süden, nach Sayward, wieder in eine Cabin, diesesmal an einem Fluss.
Wir sind gleich raus zum Hafen gefahren und hatten Glück: Wir konnten dort einen Seelöwen beobachten. Bei unserem Ausflug am nächsten Tag kam ein Schwarzbär direkt vor uns über die Strasse. Ausserdem sahen wir eine Herde von Wapities.
Am Samstag dann fuhren wir von Campbell River an der Ostküste quer über die Insel nach Gold River an der Westküste. Auf dem Weg kamen wir durch den Strathcona Prov.Park, wo natürlich ein paar kürzere Wanderungen zu Wasserfällen angesagt waren.
Wir hatten das Glück, eine Schwarzbärin mit zwei Jungen von diesem Jahr sehr lange beobachten zu können. Und ein bischen später sogar einen grossen Bären-Mann.
Leider war das Wetter nicht so gut, aber was soll man machen?
Am Sonntag gings zurück an die Ostküste, nach Campbell River. Dort hatten wir ein Hotel direkt am Meer und konnten diesesmal wirklich Kreuzfahrtschiffe beobachten.
Auf dem Weg nach Campbell River haben wir noch eine kürzere Wanderung zu Höhlen gemacht. Man hätte dort ganz alleine reingehen dürfen. Aber das ist nichts für mich!
Fortsetzung folgt.

Auf der Fähre:

Wal-Sichtung:

Eingang Cluxewe:

Cluxewe:

Weißkopf-Seeadler direkt neben unserer Cabin:

Blue Jay:

Das ist eine öffentliche Toilette:

Seelöse:

Schnitzerei in Gold River:

Bären-Familie:

Blick vom Hotelzimmer in Campbell River: