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THEMA: Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013

Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 09 Jun 2016 20:10 #21

  • Beate
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Donnerstag, 31.1. Heute ist es ausnahmsweise bewölkt. Die Fahrt geht erst noch durch Urwälder, später gibt’s dann viele kleine Bauernhöfe und Landwirtschaft.

Das ist die Ruta 7, Panamericana, die Haupt-Verkehrsstrasse Südamerikas:






In Cohaique telefonieren wir sehr lange und sehr böse mit unserem Autovermieter. Als wir dann nach 2 Stunden ein Formular gefaxt bekommen und sehen, dass das wieder ein falsches Formular ist, springe ich fast durchs Telefon. Aber das hilft dann anscheinend doch, denn 10 Minuten später haben wir das richtige Formular als Fax in Händen. Ob das dann allerdings an der nächsten Grenze anerkannt wird, wissen wir nicht.

Nach dem Tanken und Einkaufen fahren wir erst um 19.00 h weiter. Eigentlich wollen wir nach Puerto Aisen fahren, geben aber nach ein paar Kilometern auf, da die Strasse zu schlecht ist und wir überhaupt keine Nerven mehr dafür haben. Wir finden wieder einen sehr schönen Stellplatz direkt am Fluss.

Am nächsten Morgen ist unser Ärger verraucht, die Nerven sind wieder erstarkt und so fahren wir doch noch durch das Tal des Rio Simpson nach Puerto Aisen. Das ist wieder ein sehr schäbiger und armer Ort. Ein paar Kilometer weiter in Puerto Chacabuco ist es nicht besser.






Gegen Mittag sind wir wieder auf der Ruta 7 und fahren nach Norden. Eigentlich wollen wir Cisne auch noch besuchen, aber da ist wieder eine dieser schlechten Strassen, so dass wir es bleiben lassen. Auch auf der Ruta 7 endet der Asphalt hinter Villa Armengual und dann geht es sehr steil, sehr eng, sehr kurvig auf tiefem Sand durch dichtesten Regenwald ca. 500 Höhenmeter das Escarpment nach unten. Hier möchte ich nicht mit einem normalen PKW fahren. Es sind aber auch LKW unterwegs, die Schwierigkeiten haben, um die engen Kurven zu kommen.




Gegen 17.00 h kommen wir im NP Quelat am Campingplatz beim Ventisquero Gletscher an. Auch das ist ein Wiedersehen, denn auch hier haben wir 2005 schon übernachtet.
Wir laufen schnell noch ¼ Stunde zu einem Aussichtspunkt, um den hängenden Gletscher bewundern zu können.



Danach noch ½ Stunde zum Gletschersee. Dort gibt’s Bootsfahrten zum Gletscher und wir haben wieder Glück und kommen auf das letzte Boot des Tages.




Anschliessend heisst es wieder mal: Feuer machen, grillen, geniessen.






LG
Beate

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 10 Jun 2016 05:22 #22

  • Tannennetti
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Hey - eine kleine Golden Gate Bridge :woohoo: Wahnsinn, tolle Landschaft :woohoo: :woohoo: Fischli, ich kann dich verstehen. Fang mal an zu Planen - bin gespannt.
Frage mich, ob es eine Alternative zum Wohnmobil gibt. Ist ja kaum Zivilisation dort, oder?

Spätestens bei der Grenzkontrolle hätte ich einen Herzkasper bekommen. "Sünderbänkchen" "2 Deutsche vermisst". Na BRAVO :ohmy: :ohmy: :woohoo:
LG von der Tannennetti

Jeder Tag ohne Lächeln, ist ein verlorener Tag

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 10 Jun 2016 07:51 #23

  • Beate
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Tannennetti schrieb: Frage mich, ob es eine Alternative zum Wohnmobil gibt. Ist ja kaum Zivilisation dort, oder?


Ja, Du kannst das Ganze schon im Allrad-PKW machen, allerdings mit vielen Abstrichen. In die ganz einsamen Gegenden, die wir erlebt haben, kommst Du nur ganz schlecht und dann immer ganz kurz, weil Du ja zurück in Deine Unterkunft musst.
Dann ist das Problem, dass die Unterkünfte, die man vorbuchen kann, wirklich sehr wenige sind und die sind alle in den Ortschaften. Man kann allerdings auch aufs Grade wohl fahren und wird immer was finden, aber das kann dann auch schon mal etwas "rustikal" sein. Also das wäre dann doch nichts für uns.
Im Camper weiss ich: wenn da was schmutzig ist, dann ist das MEIN EIGENER DRECK.

Und noch ein Argument für den Camper: Ein vernünftiges, für diese Strassen geeignetes Auto kostet fast so viel wie der Camper. Aber die Übernachtung muss man dann ja noch drauf rechnen.

Oder man macht das ganze als Luxusurlaub: Von Punkt zu Punkt fliegen, dazwischen in guten Hotels übernachten und mit Fahrer in die Nationalparks. Davor würde es mich grausen. :woohoo:

LG
Beate
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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 10 Jun 2016 08:45 #24

  • Tannennetti
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Beate schrieb:
Oder man macht das ganze als Luxusurlaub: Von Punkt zu Punkt fliegen, dazwischen in guten Hotels übernachten und mit Fahrer in die Nationalparks. Davor würde es mich grausen. :woohoo:

Beate


Never Ever :blink:
LG von der Tannennetti

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 10 Jun 2016 19:39 #25

  • Fisch
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Tja da wir des spanischen nicht mächtig sind wird es wohl ne geführte Tour......
Aber da gibt es ja auch 1000 Möglichkeiten. ....

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 10 Jun 2016 19:43 #26

  • Beate
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Hallo Fisch,

wir können auch kein Spanisch, bzw. nur ein paar Basics: bitte und danke, die Zahlen 1 - 10, rechts und links. Was man halt so ein einem crashkurs lernen kann (oder will). Aber das hat uns noch nie gestört. Für was gibts denn "Hände und Füsse". Wir haben auf jeden Fall bisher schon immer das bekommen, was wir wollten.
Abgesehen davon gibts gerade im Tourismusbereich viele Menschen die zumindest ein bisschen englisch sprechen.

Also die Sprache sollte das geringste Hindernis sein.

LG
Beate

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 10 Jun 2016 20:48 #27

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Samstag 2.2.: Gestern abend und heute morgen waren uns die Duschen des Campingplatzes dann doch zu kalt. Wir wollen stattdessen in den nur 5 km entfernten Termas Ventisquero „wässern“. Aber wir haben kein Glück: die Termas sind geschlossen, da die Pumpe ausgefallen ist und somit kein warmes Wasser zur Verfügung steht. Also gibt’s nur eine Katzenwäsche im Camper.

Weiterfahrt nach Norden über Villa Santa Lucia (hier müssen wir morgen nach Osten abbiegen, um wieder nach Argentinien zu kommen. Heute aber fahren wir weiter nach Norden durch Urwälder, ab und zu unterbrochen von kleinerer Landwirtschaft,




am Lage Yelcho entlang, bewundern von der Strasse aus den Yelcho-Gletscher






und biegen dann zu den Termas Armarillo ab. Das ist eigentlich ein Freibad mit Thermalquellen. Und da es Samstag Nachmittag ist, ist der Teufel los. Trotzdem geniessen wir das warme Wasser.




Dann fahren wir diese kleine Seitenstrasse einfach noch weiter, sie scheint nirgendwo hin zu gehen. Und wir finden wirklich wieder eine schöne einsame Stelle für die Nacht mit Blick auf Urwald und Gletscher.




LG
Beate

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Letzte Änderung: von Beate.

Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 11 Jun 2016 16:24 #28

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Am Sonntag morgen bewundern wir die Nebelschwaden, wie sie durch den Urwald ziehen und immer wieder anderes Licht hervorrufen. Dann geht’s zurück auf die Ruta 7.




Wir fahren durch den NP Pumalin und schauen uns jeden Campingplatz an, denn irgendwo müssen wir ja auf der Rückfahrt wieder übernachten. Aber keiner der Plätze gefällt uns so richtig. Dafür ist die Fahrt umso schöner. Die Strasse wird immer enger, rechts und links rückt der Urwald in die Strasse.
Vom Campingplatz „El Volcan“ aus sieht man den Vulkan Chaiten rauchen. Dieser Vulkan ist 2008 ganz überraschend ausgebrochen und hat die Stadt Chaiten begraben. Daraufhin hatte die chilenische Regierung entschieden, dass die Stadt aufgegeben werden soll und ein paar Kilometer weiter nördlich begonnen, eine neue Stadt aufzubauen. Allerdings ohne die Zustimmung der Bewohner. Diese bauten und bauen ihre Stadt am ursprünglichen Platz wieder auf und wir erlebten, ganz unerwartet, eine voll funktionierende Stadt, mit Polilzei, Hafenmeisterei, Krankenhaus. Gleich daneben sind allerdings noch Häuser, die 2 – 3 m tief in Schlamm und Asche begraben sind.




Wir können auch noch die kilometerlang abgebranden Hänge des Vulkans sehen.

Wir machen drei kleinere Wanderungen zu uralten Alerce-Bäumen , in die Tronador-Schlucht und zu einem Wasserfall (den wir allerdings nicht finden!) und stehen dann in Goleta Conzales am Ende der Strasse an einem sehr schönen Fiord. Hier geht es nur noch per Fähre weiter. Nachdem wir das Aus- und Einladen einer Fähre beobachtet haben, fahren wir die ganze schöne Strasse wieder zurück.




Ich habe vorher gelesen, dass man am Strand von Sta. Barbara (kurz nördlich von Chaiten) sehr schön übernachten kann, also fahren wir dort hin. Der Strand ist voller Menschen, allerdings gegen 20.00 h wird’s leer und später stehen wir ganz alleine am Strand.






LG
Beate

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 12 Jun 2016 18:24 #29

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Montag, 4.2.:
Wir müssen zurückfahren bis Villa Santa Lucia und dann nach Osten, um bei Futaleufu über die Grenze nach Argentinien zu kommen. Erst aber genehmigen wir uns in Futaleufu ein schönes Mittagessen mit „Congrio“ Diesen Fisch habe ich weder in Europa noch in Amerika bisher irgendwo gesehen, aber er schmeckt fein.




Wir geniessen die Landschaft, die teilweise an die Schweiz erinnert.




Gegen 17.00 h sind wir an der Grenze.....
und: es stellt sich heraus, dass ein weiteres unserer Papiere falsch ausgefüllt ist.!

Die Grenzbeamten sind hier sehr freundlich, aber trotzdem bestehen sie darauf, dass wir zurückfahren nach Futaleufu und die Angelegenheit mit unserem Autovermieter klären. Was bleibt uns da auch weiter übrig.

Eine Kleingkeit noch nebenbei: Wenn man aus Chile ausreist, klärt man am ersten Schalter erstmal die persönliche Ausreise, bekommt also den Ausreisestempel in den Pass. Dann geht man weiter, um die Autopapiere zu klären an den nächsten Schalter. Wir hatten also den Ausreisestempel schon im Pass und mussten somit wieder ganz offiziell, mit Einreisestempel, nach Chile einreisen, bevor wir zurückfahren konnten. Dadurch haben wir an einem Tag dann 2 Ausreise- und 2 Einreisestempel im Pass, mal was Anderes!

Wir sind also zurück nach Futaleufu und dieses mal ist mein Mann durchs Telefon gesprungen. Er hat dem Autovermieter klar gemacht, dass wir ihm genau 1 Stunde Zeit geben und er in dieser Zeit selber mit der Grenze in Verbindung treten muss um abzuklären, was genau gebraucht wird. Wir würden nach 1 Stunde wieder an der Grenze stehen und wenn wir dann nicht rüberkommen, lassen wir das Auto stehen und er könne selber schauen, wie er es herausbekommt. Wir kommen ja jederzeit mit dem Bus weiter.

OK, nach 1 Stunde waren wir wieder an der Grenze, und, oh Wunder, die richtigen Papiere waren in der Zwischenzeit gefaxt worden. Mir ist allerdings nicht ganz klar, wie ein notariell beglaubigtes Dokument als Fax anerkannt werden kann, aber in Südamerika scheint das zu klappen.

Zum Glück fanden wir gleich ein paar Kilometer nach der Grenze einen ganz offiziellen, aber trotzdem kostenlosen, Campingplatz am Fluss, wo wir unsere geglückte Ausreise mit einem Wein begossen.





LG
Beate

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 13 Jun 2016 16:52 #30

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Am nächsten Tag fuhren wir über Trevelin in den Nationalpark Los Alerces. Wir liessen uns schön Zeit, machten zwei kleinere Wanderungen (zu den Felsmalereien, von denen aber kaum was zu sehen ist und zum Irigoyo Wasserfall). Jeder Campingplatz auf dem Weg wurde angeschaut. Aber alle waren voller argentinischer Grossfamilien und da hatten wir keine Lust, uns dazwischen zu stellen.








Um 17.00 h waren wir dann am Coihue Viejo CG, das ist einer der wenigen kostenlosen. Und hier fanden wir am alleräussersten Ende noch ein absolut schönes Eckchen, ganz für uns allein. Wir genossen den übrigen Nachmittag und liessen uns sogar zu einem kurzen Bad im See hinreissen (Wassertemperatur 22 Grad, also gar nicht schlecht).

So macht Arbeiten Spass:





LG
Beate

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