Mittwoch, 3. August 2016
Heute war bereits um 07.00 h Tagwache, da wir Ronnie 07.45 h als Zeitpunkt für das Frühstück genannt hatten (er fragt jeweils am Vorabend und hat fixe Termine zu jeder Viertelstunde, damit er sich ganz den entsprechenden Gästen widmen kann, find‘ ich toll) und wir spätestens um 09.45 h in Fort William sein sollten, um dort den 10.15 h „Jacobite Steam Train“ aka
„Hogwarts Express“ zu erwischen und noch einen Parkplatz suchen mussten.
Gemäss Routenplaner und Auskunft des Schlossherren müsse man für die 36 Meilen auf der kurvenreichen Strasse mindestens eine Stunde rechnen, eher mehr, falls bereits Berufsverkehr herrsche.
Wir waren etwas zu früh und Liz brachte uns schon mal Kaffee und bis das Frühstück serviert wurde, haben wir uns am kleinen Buffet bedient:
frische Früchte und frischen Orangensaft; die diversen Cerealien und Joghurts liessen wir links liegen.
Als „Vorspeise“ hatten wir uns für Porridge entschieden: für mich „plain“, für Marlisita mit Whisky and brown sugar, war etwas gewöhnungsbedürftig. Anschliessend gab’s die volle Dröhnung für beide von uns:
full scottish breakfast:
bacon, pork sausage, haggis, black pudding, potato scone, mushrooms, tomatoes, eggs (einmal sunny side up, einmal scrambled) , dazu zweierlei toast und preserves…..
Was soll ich sagen: das war das beste Frühstück, das ich in den vergangenen 50 Jahren gegessen habe. Alles frisch zubereitet und lokale Produkte von erstklassiger Qualität.
Anschliessend verabschiedeten wir uns von den Gastgebern und haben nochmals unser Lob ausgesprochen. Gerne wären wir noch länger geblieben, aber leider zuwenig Zeit…War zwar relativ teuer, uns aber jeden Pennie wert.
Es war noch kein grosser Verkehr auf der Strasse, aber leicht „diesig“ und das verleitete doch einen oder zwei Fahrer, nur mit 45-50 mph zu fahren, anstelle der erlaubten 60 mph. Überholen war praktisch (fast) nie möglich. Trotzdem waren wir nur knapp eine Stunde unterwegs und früh genug in Fort William, um noch einen Parkplatz zu suchen.
Unser Heim für die nächsten zwei Nächte, das Hotel Alexandra, lag direkt an der Hauptstrasse und ich hatte es ausgewählt, weil es relativ günstig war, freie Kapazität hatte und nur 3 Gehminuten vom Bahnhof entfernt war.
Just my luck: es fuhr gerade jemand aus einem Parkplatz vor dem Hotel und ich konnte unser Auto parkieren (oder auch parken…..
) und bis zum Einchecken dort lassen.
Anschliessend schlenderten wir zum Bahnhof, wo der Zug schon auf Gleis 9 ¾ äääääh Gleis 2 unter Dampf stand. Ich hatte einen 2-er Tisch reserviert und der Erstklass-Wagen war direkt
hinter der Lokomotive. Rasch fanden wir unsere Plätze 4 B und 4 F und der Eiskübel mit dem Champagner wartete auch schon auf uns.
Pünktlich um viertel nach Zehn verliessen wir den Bahnhof und Dutzende von Fans standen Spalier und machten Fotos, wie praktisch an allen Stationen und auch während der ganzen Fahrt von rund zwei Stunden nach Mallaig sahen wir immer wieder Leute, die winkten und Fotos u/o Videos machten.
Wir hatten unsere Fensterplätze auf der Landseite und genossen die Fahrt mit diversen Höhepunkten wie z.B. Neptune's Staircase. Dieses Schleusenstystem führt zum Eingang desCaledonian Canal. Danach erwacht man in zauberhaften Landschaften. Nach einer knappen Stunde erreicht man dann Glennfinnan Station und kurz davor war das berühmte Glennfinnan Viadukt.
Es gab nur 2 kleine Schiebefenster oben zum Öffnen und Fotos/Videos durch die Scheiben werden meistens nicht so gut… Daher dachte ich mir, probier es doch mal beim Einstieg des Wagens, wo man die Tür-Fenster runterschieben kann. Und wirklich, kein Mensch zu sehen, weder in unserem noch in den anschliessenden Wagen.
Man wurde zwar immer wieder durch Lautsprecher gewarnt, sich nicht aus den Fenstern zu lehnen, aber ich traute mir zu, meinen Kopf rechtzeitig wieder reinzuziehen. Da ich wusste, dass
der Zug in einer Linkskurve über das Viadukt fuhr, wählte ich die entsprechende Türe. Immer wieder klatschten Äste gegen den Zug und auch einmal bemerkte ich noch rechtzeitig einen Tunnel.
Beim Hinauslehnen und Filmen flogen mir auch immer wieder Kohle / Asche Rückstände in die Augen, aber schlussendlich hat es sich gelohnt: eine Videosequenzmit der dampfenden Lok und einigen Wagen über die Brücke.
In Mallaig hatten wir rund 2 Stunden Aufenthalt, was wir zu einem kleinen Rundgang durch das Städtchen nutzten.
Es gab nicht sehr viel zu sehen, ausser vielen Shops und Restaurants. In einem davon nahmen wir unseren Lunch ein: fish’n’chips. Aber halt auf einem Teller, nicht in Zeitungspapier, das sieht man praktisch nirgends mehr (einmal bei einem take-away sogar in Styropor-Behältern, schade). Geschmeckt hat’s aber trotzdem sehr gut.
Eine Zeitlang sahen wir einem Segelboot zu, dass die 7 oder 8 Schleusen bewältigte, danach nahmen wir noch Kaffee mit Kuchen zu uns, bevor es schon wieder auf die Rückfahrt ging.
Leider wurde der Zug nicht gedreht, nur die Lok wurde auf die andere Seite gebracht, sodass wir jetzt im letzten Wagen sassen und halt wieder die Landseite sahen.
Jetzt waren auch alle Türen mehrfach besetzt, aber ich konnte doch 2 Fotos der Brücke schiessen, leider nicht viel von der Gegend, aber ein paar video clips…Typisch schottisch wechselten sich auch Nebel, leichter Regen und Sonnenschein ab.
Wieder in Fort William angekommen, checkten wir im Hotel (£ 298.—für 2 Nächte) ein und gingen dann noch rasch in den Supermarkt, um uns für die morgige Besteigung des Ben Nevis mit Essen und Trinken zu versehen.
Das Nachtessen nahmen wir im Best Western Hotel Imperial in der Bar ein. War gemütlicher als das Restaurant und Knoblibrot und Onionrings schmeckten sehr gut, der Rest (was war das schon wieder..???) war auch gut und günstig.
Anschliessend ging’s wieder zurück auf unser Zimmer, wo wir uns mental auf’s morgige Abenteuer vorbereiteten ;;NiCKi;: und auf gutes Wetter hofften.