12.9.2011
Grand Teton
Hotel: wie gestern
2016: Diesen Tag werde ich wohl nie vergessen - ein weiteres Highlight für mich
Heute wollten wir den Tag in dem Park nutzen. Kurz vor 7.00 Uhr waren wir schon wieder unterwegs.
Natürlich hatten wir uns mit Proviant ausgerüstet. Ein Picknick unterwegs gehört für uns unbedingt dazu. Es wurde hell, die Sonne ging auf. Wir suchten uns ein Plätzchen, um den ersten Sonnenaufgang im Bild festzuhalten. Ganz schön kalt war´s. Ich das Stativ ausgepackt, die Sonne kam und ich war fix und fertig. Irgendwie hat das alles nicht geklappt.
Die Bilder und auch der Standpunkt nicht der Hammer. Soviel dazu. Ich beneide Juppi, der in aller Seelenruhe seine Fotos macht.
Kurz nachdem wir in Moose Junction Richtung Jenny Lake Lodge abgebogen waren, fielen uns jede Menge Autos am Straßenrand auf. Das bedeutet im allgemeinen TIERE !!!! Und richtig, im hohen Gras und leider sehr weit weg standen 2 Moose. Halleluja, ich werd verrückt.
Der Ranger war auch schon vor Ort und holte die „Fotografen“ immer wieder aus der Wiese. Wie gerne wäre ich auch reingelaufen und hätte diese beeindruckenden Tiere aus der Nähe gesehen. Leider blieb mir nur der Straßenrand. Somit versuchte ich mit meinem 300er Mini- Zoom die Tiere so nah wie möglich abzulichten. Erahnen könnt ihr sie, oder? Welch ein Ereignis, das aber noch getoppt werden sollte.
Am Jenny Lake machten wir uns dann auf zu den Hidden Falls, eventuell wollten wir noch hoch zum Inspirations Point.
Landschaftlich kam ich mir vor wie in Österreich, hatte ich schon erwähnt nicht wahr?
Ein kleiner Pfad zwischen Bäumen, klasse :O(. Manchmal viel der Blick auf den See, ansonsten liefen wir durch den Wald.
Schon etliches gegangen meinte Juppi so nebenbei: „Ist ja schon ein wenig unheimlich hier“. Irgendwie läuft der Bär ja immer mit. Er lief auf jeden Fall vorne weg, ich immer schön hinterher.
Plötzlich blieb er stehen, drehte sich um machte die typische Handbewegung für „HALT STEHENBLEIBEN“. Ich ganz leise zurück: „Was ist denn?“ und sah nur ein braunes Hinterteil. Scheiße, dachte ich – ein Bär !!! Mein Herz raste vor Aufregung. Braun bedeutet Grizzly, was schlimmeres hätte auf dem Trampelpfad wohl nicht passieren können.
Zum Glück war es „nur“ eine Moosekuh, die mit uns auf Wanderschaft war. Gott sei Dank!!!! Sie stand nicht einmal 5m vor uns. Hammer.
Nun waren wir nicht mehr alleine. Die Kuh lief immer vorweg. Mittlerweile hatte sich auch die Position bei uns verändert. Ich vorne weg und Juppi immer hinterher. Es war schließlich ein wildes Tier. Ich hatte irgendwie gar keine Angst mehr. War doch nur eine Moosekuh und ich wollte unbedingt ein paar Fotos haben. Das glaubt mir doch sonst kein Mensch. Plötzlich blieb die Kuh stehen, drehte sich um guckte mich an als wollte sie sagen: Ach du auch schon unterwegs.
Da wurde mir doch anders. Was wäre gewesen, wenn sie sich umgedreht hätte und uns entgegen gekommen wäre. Egal, ist ja nicht passiert. Das Spielchen ging bestimmt über 1km so. Irgendwann ging sie dann Richtung See, bekam wohl Durst. Ich natürlich im Dickicht hinterher, noch ein paar Fotos machen.
Nachdem der Durst dann gelöscht war, kam wieder dieser Augenblick – in welche Richtung läuft sie jetzt weiter. Juppi suchte schon nach einer Fluchtmöglichkeit – die Felsen rauf. Sie ging aber weiter ihren Weg und war dann irgendwann im Wald verschwunden.
Was für ein Erlebnis !!!
Dagegen waren die Hidden Falls die reinste Nebensache. Ein schöner Wasserfall in grüner Natur.
Bitte nicht falsch verstehen, Schwarzwald eben oder doch Österreich?. Der Weg zum Inspirations-Point haben wir auf halber Strecke abgebrochen, erinnerte uns sehr stark an den Wahnsinns-Trail im Yosemite. Es war kein normaler Weg mehr, sondern mit Steinen übersät.
Hoch wäre nicht das Thema gewesen, aber runter. Damit hatten wir schon 2009 unser Problem. Wir sind dann mit dem Boot (eine exklusiv Fahrt nur für uns) zurück gefahren.
Danach gab´s erst mal was zu Futtern. Es war 10.15 Uhr. Leider bewölkte es sicher immer mehr. Josef wollte gerne die Signal Mountain Road fahren. Eine geteerte Straße hatte er sich nicht vorgestellt. Oben angekommen, hatten wir auch noch Gegenlicht. Man hat einen schönen weiten Blick, es ist aber eine Nachmittagslocation.
Bevor wir zur Chapel of the Sacred Heart kamen, hatten wir noch schöne Blicke auf die Tetons.
Die kleine Kapelle steht in einem Pinienwald mit Blick auf den Jackson Lake.
Unser nächstes Ziel war der Jackson Lake Dam, der zwischen der Signal Mountain Lodge und der Jackson Lake Junction liegt.
Weiter ging´s zum Willow Flats Overlook und zum Oxbow Bend Turnout. Wie oft hatte ich die Bilder bewundert, in denen sich die Tetons spiegelten. Leider hatten wir kein Glück, es war windig. Trotzdem fand ich eine schöne Stelle mit Herbstfärbung.
Auf der Teton Park Road ging es dann zurück, an der Jenny Lake Lodge vorbei. Eine kleine Rast musste einfach sein.
Wir fuhren nochmal Richtung Chapel of the Transfirguration.
Ich hatte von einer Fährfahrt über den Snake River gelesen, die lustig sein soll. Dazu müsst ihr zu Menor´s Ferry. Die 1894 von William D. Menor eingerichtete Fährverbindung über den Snake River bot seinerzeit weit und breit die einzige Möglichkeit zur Überquerung des noch ungezähmten Flusses. Heute kann man den Nachbau der Fähre und das Wohnhaus des Gründers anschauen. Die Fähre stand allerdings auf der anderen Seite des Flusses und machte keine Anstalten irgendwann auf unsere Seite zu wechseln. Somit fiel die Fahrt ins Wasser, genauso wie die Kanufahrt mit Tierbeobachtung auf dem Snake River auf die ich mich so gefreut hatte.
Das Wetter hatte sich zum Nachmittag dermaßen verschlechtert, es zog ein heftiges Gewitter auf.
Ein schöner Tag mit dem absoluten Highlight – der Wanderung mit der Elkkuh – ging zu Ende. Wir haben sicherlich nur einen Bruchteil des Grand Teton NP gesehen. Aber, Anni sei mir nicht böse, mein Park wird das sicher nicht werden.
Noch ein Wort zum Hotel: es gibt einen Pool, keinen Kühlschrank, keinen Kaffee auf dem Zimmer und auch keinen Fön, was ich natürlich erst mit nassen Haaren festgestellt hatte.
Gefahrene Meilen: 79