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THEMA: Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado

Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado 25 Sep 2022 10:23 #11

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Das war in 30 Jahren erst die zweite Klapperschlange …

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Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado 12 Okt 2022 17:24 #12

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Hallo Fritz,
nachdem ich den gesamten September verreist war und jetzt schon wieder 1 Woche nicht daheim, hatte ich gestern und heute endlich mal Zeit, Deinen Bericht zu lesen und die tollen Fotos zu bewundern.
Wann geht denn Dein Bericht weiter??

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Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado 12 Okt 2022 17:36 #13

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Danke Beate! Geht bald weiter, waren mit Marathon beschäftigt. Auch die Planung 2023 läuft schon …

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Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado 16 Okt 2022 07:35 #14

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Freitag, 29.04.2022
In diesem Hilton hat es mit den Frühstücks-Gutscheinen wunderbar geklappt. Wir verlassen Santa Fe um 7.45 Uhr und nehmen die Interstate 25 nach Süden bis zur Ausfahrt in Bernalillo. Die US 550 führt uns durch das San Juan Basin, in dem viele bekannte Badlands liegen, nach Norden.

0,7 Meilen nach dem Mile Marker 112 biegen wir nach links ab und fahren die CR 7900 noch auf Teer in Richtung des Chaco Culture National Historic Parks. Nach ziemlich genau 5 Meilen geht es nach links auf eine namenlose, ungeteerte Straße. Der Untergrund ist sehr gut, denn auch gewaltige Gastransporter fahren hier. 4 weitere Meilen geht es gut voran, aber nun müssen wir erneut halblinks abbiegen und es erwartet uns eine Sandpiste. Die ist soweit schon in Ordnung, aber ein paar Querrillen könnten für einen PKW möglicherweise das Aus bedeuten. Nach 1,7 Meilen parken wir unser Auto neben einem Hoodoo. Ist das nicht stilecht?

Wir folgen noch kurz der Straße und gehen dann nach rechts, um Hoodoos, Badlands und die merkwürdigsten Formationen zu genießen. Badlands sind immer wieder schön und diese Lybrooks sind sozusagen die letzten schlechten Ländereien, die wir im San Juan Basin noch nicht gesehen haben. Nach 1,5 Meilen sind wir zurück am Auto und fahren die Straße gute 0,3 Meilen zurück. Wir parken am Straßenrad und machen uns zum 2. Hike nach Norden auf. Auch in diesem Seitental finden wir tolle Felsformationen. Diese Runde ist fast noch interessanter als die erste Wanderung, denn es ist etwas farbiger bzw. reicher an Kontrasten. Diese Gegend ist wieder so anders, als die letzten Tage und doch etwas ganz Besonderes, denn man sieht es nicht alle Tage im Reich der roten und gelben Steine.

Nach einer guten Meile sind wir zurück am Auto. Den Abstecher war es wert, tolle Badlands!









Wir verlassen die Lybrook Fossil Area aka. Lybrook Badlands und fahren durch interessante Natur links und rechts der US 550 nach Norden. Bei Aztec leuchtet bereits der Schnee aus den noch ziemlich entfernten San Juan Mountains entgegen. Wir haben dort für morgen einen Hike geplant, - schauen wir mal. 17 Meilen vor Durango erreichen wir Colorado und das Benzin wird immer teurer. 4.34 USD die Gallone, - sag' ich doch, alte Death Valley Preise; leider aber inzwischen Standard. Egal, wir bekommen ein schönes Zimmer im Double Tree im 4. Stock.

Die Pandemie hat auch hier zugeschlagen. Einige gute Restaurants sind zu, die wenig verbliebenen schnell ausgebucht. Ich trink dann mal ein Franziskaner Weißbier im El Moro, - zu warm meine Herren und das in Amerika! Abendessen gibt's im Mahogany Grille im alten Strater. Das Essen war ok, der Rombauer lecker.

Samstag, 30.04.2022
Das Frühstück war sehr gut, aber leider müssen wir hier alles bezahlen. Wegen ein "paar Mark" haben wir bei Booking.com gebucht, da gibt's dann keine Hilton-Gold-Member-Vorteile. Zu wenig gedacht. Egal, wir freuen uns auf unseren Hike, da wir in 2019 diese tolle Gegend oben bei Silverton das erste Mal zu Fuß erkundet haben ( Ice Lake Basin ) und völlig "von den Socken"" waren. Heute steht der Columbine Lake auf dem Programm. Natürlich ist der Lake im San Juan Hochgebirge und wir sind schon etwas aufgeregt, ob die Schneelage die Wanderung zulässt.

Wir sind früh unterwegs, so dass die US 550, die uns jetzt rauf nach Silverton führt, praktisch leer ist. Aber je mehr wir nach oben kommen, je geringer wird die Hoffnung, dass es klappt. Als wir auf 3.243 Meter (10640 ft.) über den Coal Bank Pass düsen, geben wir noch nicht auf. Wir stellen unser Auto nach 53 Meilen am Million Dollar Highway, so heißt die US 550 hier, ab.





Es hat 0 Grad am Trailhead, aber das ist nicht das Problem. Beim 1. Abzweig war es schon vorbei, der Nordost-Hang ist voller Schnee, das hat keinen Sinn. Wir kehren enttäuscht zum Auto zurück und fahren noch 5 Meilen weiter in der Hoffnung, am Red Mountain Pass eine Chance auf einen Hike zu haben. Aber auch hier Fehlanzeige. Nächster Versuch ist der Trailhead zum Ice Lake Basin. Wir konnten uns erinnern, dass es ab hier auch zum Clear Lake geht, aber es gibt keinen Trail und nur einer Straße zu folgen wollten wir nicht. Zurück nach Durango!

In weiser Voraussicht, haben wir einen Ersatz in tieferen Lagen ausgearbeitet. Der Trail zum Animas City Mountain ist sozusagen die "Hauswanderung" der Einwohner von Durango. Wir fahren die 32th Street rechts bis zur 4th Avenue und dann bis zum Trailhead. Gerade noch haben wir einen Parkplatz bekommen. Die Sonne strahlt und es ist wunderbar warm.

Der Animas City Mountain ist eine Mesa, die wir nun vom Parkplatz nach rechts in Serpentinen erklimmen. Der Trail ist gut ausgetreten und auch nicht schwer, die Steigung hält sich in Grenzen. Es ist wohl der Hausberg der Einwohner von Durango, der am nördlichen Ende der Stadt liegt.

Und es ist wie immer, - je weiter wir nach oben kommen, umso weniger Leute trifft man. Die Aussicht auf Durango, den Animas River und das Tal in dem die US 550 Richtung Silverton führt, ist gut. Nach rund einer Meile sind wir oben, aber nachdem die Mesa schräg ist, geht es weiter nach Norden bergauf. Der Trail führt am Rim entlang, so dass fast immer eine Weitsicht möglich ist.



Nach 2,5 Meilen und nach 1/4 Stunden sind wir sozusagen fast am höchsten Punkt und die Aussicht auf die San Juan Mountains ist toll. Hier angenehm warm und in der Ferne leuchtet der Schnee. Auch das Animas River Valley bietet gute Views. Nach einer kleinen Pause geht es weiter den Rundweg entlang. Jedoch dauert es nicht lange, bis der Trail gesperrt ist. Am nordwestlichen Ende der Mesa brütet ein Falke, der nicht gestört werden will. Auch recht, also über die Mesa nach unten, alternative Wege gibt es zur Genüge. Allerdings ist das jetzt nicht mehr sehr spannend.





Nach 5,35 Meilen sind wir wieder am Parkplatz. Es waren dann doch knapp 3 Stunden, die wir unterwegs waren.

Abendessen gibt es im Seasons of Durango. Das Essen war gut und der Wein aus Südtirol auch!


Sonntag, 01.05.2022
Heute nehmen wir nur ein Continental Breakfast, das hat auch gereicht. Um 8 Uhr verlassen wir Durango auf der US 160 nach Osten. Kühl ist es: es hat nur 8 Grad. Wir kommen durch Pagosa Spring, ein netter Ort, und durch Wald mit immer höheren Bergen. Es ist hier wie in Bayern. An den Treasure Falls vorbei geht es ins Hochgebirge. Rechts an den Nordhängen liegt der Schnee und links ist das Wasser flüssig. Wir überqueren den Wolf Creek Pass bei 3.309 Meter (10.856 ft.). Dann wird es flach, die Rockies verabschieden sich für den Moment, als wir an der South Fork des Rio Grande entlang bis Del Norte fahren. Meilenweit geht es nun über flaches Land. Doch bald erreichen wir erneut die Bergwelt bei Poncha Springs. Es geht über den gleichnamigen Pass, der auch 2.746 Meter hoch liegt. Unten erreichen wir das Tal des Arkansas River. Und dann geht es nach rechts durch den San Isabel Forest. Bald, nach 325 Meilen, ist Denver erreicht.

Die Interstate 25 bringt uns schnurstracks nach Norden. Es hat dann doch 7 Stunden gedauert, bis wir im Best Western University in Fort Collins einchecken. Unser Zimmer ist leider noch nicht fertig und obwohl dieses B.W. ein sehr großes Motel ist, bringen sie es nicht fertig, uns ein anderes Zimmer zuzuweisen. Das Zimmer war aber dann groß, es ist sauber und absolut ok.

Wir trinken ein Bier beim Mexikaner, gehen dann weiter zu unserem Lokal Blue Agave und fragen, ob wir eine halbe Stunde früher als reserviert kommen können. Kein Problem! Bis dorthin noch ein Glas Wein im Jay's Bistro und dort hat es uns so gut gefallen, dass wir gleich für morgen reserviert haben. Das Essen und der Wein im Blue Agave waren dann wirklich sehr gut.

Fort Collins ist hier eine Studentenstadt, es gibt sehr schöne Häuser und nette Lokale. Es erinnert uns an Springfield, Missouri. Diese positiven Gedanken verwischen leider durch den auf dem Heimweg einsetzenden Regen. Wir hoffen, dass wir morgen zum Hiken kommen. Bis 22 Uhr war es etwas laut im Hotel, aber dann war pünktlich Ruhe. Nur unser Kühlschrank macht Mucken. Wir haben ihn ausgesteckt.

Montag, 02.05.2022
Es regnet! Trotzdem gibt es gleich beim Frühstück, das ok war, ein Erfolgserlebnis. Wir erwischen den Techniker und er geht dann gleich mit auf das Zimmer. Wir stecken den Kühlschrank wieder ein und siehe da, - er macht keinen Mucks. So machen wir uns um 9.30 Uhr auf den Weg. Auf dem Plan würde das National Grassland stehen, aber der Regen wird uns momentan eher in ein Nassland führen. So finden wir den Weg in ein Shopping Center. Da noch etwas Zeit bleibt, bis die Geschäfte um 10 Uhr öffnen, prüfen wir den Ölstand unseres Jeeps, da ein Ölwechsel empfohlen wird. Da der Ölstand aber ok ist, sehen wir von weiteren Maßnahmen ab.

Die Mall enttäuschte, keine schönen Shops, teilweise geschlossene Geschäfte wegen Personalmangel. Nur der Bath & Body Works brachte etwas Freude, nicht nur in die Nase. Alle Vorräte sind wieder aufgefüllt. Was will man mehr!

Es hat aufgehört zu regnen und wir machen uns auf in das Pawnee National Grassland, wo wir zur Pawnee Butte wandern möchten. Wir brausen durch flaches Land, das links und rechts der Straße durch Hydraulic Fracking Türme verschandelt wird. Wohnsiedlungen der Arbeiter sind hinter Spundwänden etwas versteckt. Schön ist was anderes, - aber unsere Industrie braucht Energie. Und dann beginnt es fast unvermittelt nicht zu regnen, sondern es schneit. Bravo! Als wir in die letzte Straße vor dem Ziel einbiegen, sind es noch 11 Meilen bis zum Trailhead. Die ersten Meter sind Kies und unproblematisch, aber dann kommt Erde und das war's.

Zurück nach Fort Collins und ein paar Meilen weiter nach Loveland. Das war der erste Exit nach dem Shopping Center, das wir heute früh unsicher gemacht haben. Und durch etwas Verkehr hindurch sind wir dann bald am Devil's Backbone Open Space und bezahlen 10 USD Gebühr. Es ist trocken hier und endlich schnüren wir die Wanderschuhe.

Wir starten auf dem Wild Loop Trail, der sich bald in einen Foot Trail und einen Bike und Running Trail teilt. Über zwei kleine Brücken geht es etwas nach oben, - die Steigung ist sehr moderat. Der Weg führt erhöht an einem schönen Tal entlang. Links ragen die Felsformationen des Teufelsrücken nach oben und rechts auf der anderen Seite des Tals stehen unglaublich schöne und riesige Häuser. Grashügel auf rotem Sand bringen Kontraste und Farbe ins Spiel. Nach 0,4 Meilen kommen wir dem Backbone nahe. Das Rückgrat zeigt Wirbel und Bandscheiben und dazwischen leuchtet der Himmel durch das Gestein. Interessante Formationen, nach 0,6 Meilen ein kleiner Steinbogen und nach 0,8 Meilen ein Viewpoint, der in eine Unterbrechung des Rückens geebnet wurde. Die Blicke reichen tief in die Rockies und über die Ridge.





Nach rund einer Meile sind wir am Keyhole Arch. Der nicht kleine Steinbogen durchbricht die Ridge. Auf der anderen Seite stehen wunderschöne Häuser in der Louden Ditch, die Durchsicht ist toll. Nach 1,35 Meilen führt der Trail zurück zum Parkplatz, wo wir nach 2,52 Meilen und einer Stunde und 10 Minuten wieder ankommen.



Auf der anderen Seite des Parkplatzes beginnt der Morrison Trail. Es geht nach links oben zu einem kleinen Ausläufer des Backbone. Dieser Trail dient mehr der geologischen Information über die verschiedenen Gesteinsarten. Hinweistafeln erklären alles sehr genau. Nach 0,25 Meilen war der Trail geschlossen und führte uns in einem Loop zurück zum Parkplatz. Insgesamt waren es dann 0,65 Meilen und 20 Minuten. Na ja ...

Insgesamt ist zu konstatieren, dass die Gegend hier toll ist. Prärie und interessante Felsformationen waren es wirklich wert. So findet der Tag doch noch ein versöhnliches Ende mit zwei kleinen Hikes und trockenem Wetter.

Das Abendessen in Jay's Bistro war ok, aber die Speisekarte auf dem Handy anzuschauen gefällt uns nicht wirklich. Bei der Rechnung einen Mindest-Tip von 20% vorzugeben mag bei manchen Touristen notwendig sein, verursacht bei uns aber Ärger. Wir bestimmen unser Trinkgeld immer selbst!

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Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado 16 Okt 2022 12:48 #15

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Dienstag, 03.05.2022
Es ist schon fast 8.30 Uhr als wir auf der Interstate 25 bei 2 Grad und Nebel nach Norden düsen. Schnurstracks führt uns die Straße nach Wyoming. Bald kommt Cheyenne in Sicht und die Hauptstadt des Bundesstaates empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein.

Nach endlosen Prärien taucht ein schönes Riff auf. Wir fahren durch Lost Spring an der US 18 und diese "Großstadt" hat doch tatsächlich 18 Einwohner. Hier liegt noch viel angewehter Schnee an den Bahngleisen und Schneegittern entlang. Bei Lusk geht es dann an der Staatsgrenze von Nebraska und South Dakota nach Norden. Die Bäume werden höher, die Einsamkeit bleibt. Nach 260 Meilen sind wir dann endgültig in South Dakota gelandet.

Nach der nicht enden wollenden Prärie folgt nun endlich Gebirge. Wir sind in den Black Hills. In Custer nehmen wir die Mount Rushmore und die Sylvan Lake Road hoch in die Berge. Beim Abzweig zum Needles Highway ist die Fee Station, - 20 USD werden fällig. Der Eintritt zum Custer State Park gilt 7 Tage. Und nach 320 Meilen Fahrt schlängelt sich unser Auto nun durch die Felsnadeln und den einspurigen Needles Eye Tunnel. Wir sind am Parkplatz und Trailhead zum Cathedral Spires Trail. Viele Parkplätze sind nicht und im Sommer wird es hier immer sehr, sehr eng.

Der Weg führt kurz den Wald hinunter und dann geht es nach oben im Prinzip durch die Needles hindurch. Die Steigung ist moderat und das Wetter spielt super mit, bis auf den kalten Wind, der hier oben pfeift. Aber es ist einfach herrlich hier.





Eine coole Gegend, der Foto und das Handy tun ihre Arbeit bis zum "End of Trail", der am Rand eines kleinen Hochtals nach 0,9 Meilen liegt. Nach 30 Minuten sind wir oben. Mehrere Trails würden weiter in die Berge, sogar bis zum South Dakota High Point führen. Es geht zurück, wie wir gekommen sind. Das war ein kurzer, aber abwechslungsreicher Trail mit fantastischen Felsformationen. Nach 1,75 Meilen sind wir nach knapp einer Stunde wieder am Parkplatz.

Es ist nur eine kurze Fahrt runter zum Sylvan Lake. Dieser schöne See liegt eingebettet in Felsen in einer tollen Landschaft. Jetzt am Spätnachmittag ist kaum mehr ein Mensch zu sehen, was in Stoßzeiten anders ist, denn hier befinden sich auch die Trailheads zum Little Devils Tower und zum Harney Peak, der ja jetzt Black Elk Peak heißt.

Wir machen uns auf und folgen dem Ufer auf einem gut ausgebauten Trail im Uhrzeigersinn. Der Rundweg ist nur eine Meile lang und sehr kurzweilig, es tun sich immer wieder interessante Motive auf.

Ziemlich auf halbem Weg, dort wo die Staumauer steht, führt der Trail kurz weg vom See und es geht durch eine Felsspalte hinter den Damm und um die dort hohen Felsen herum. Ein paar Angler sind gut drauf, haben Spaß und begrüßen uns lautstark. Nach 30 Minuten sind wir wieder am Parkplatz. Schön, dass es ziemlich ruhig war und so wurde es zum Abschluss ein toller Spaziergang.





Auf nach Rapid City, - wir checken im Tru by Hilton Mount Rushmore ein. Das Zimmer ist für zwei Betten etwas klein, aber ausreichend. Das Bad ist groß und schön. Nachdem Tru eine neue Hilton Marke, möglicherweise die Ablösung der Hampton Inns ist, hatten wir in Springfield ein nagelneues Hotel. Hier in Rapid City ist es nicht alt, aber schon etwas abgewohnt.

Das Abendessen im Minerva war gut, der Rombauer war besser.


Mittwoch, 04.05.2022
Das Frühstück gibt es im angeschlossenen Hampton Inn and Suites. Es war ok!

Leider regnet es heute und wir verlassen unser Hotel um dreiviertel Neun bei 6 Grad Celsius. Auf der SD 79 donnern wir nach Süden. Dann geht's rechts auf die US 18 und auf der SD 71 nach Nebraska, das wir nach 93 Meilen erreichen. Nach 100 Meilen wird es trocken. Links und rechts der Straße nur noch National Grassland. Die Nebraska Nummer 2 bringt uns unserem Ziel sehr nahe und bereits bei der Einfahrt zum Toadstool Geological Park beginnen kleine Badlands mit Butten.

Nach 116 Meilen verlassen wir den Teer und es geht 14 Meilen ungeteert, jedoch PKW-tauglich in die Prärie. Die Dirt Road führt schnurstracks neben den Gleisen der Santa Fe Railroad entlang. 1,5 Meilen vor dem Toadstool Geological Campground müssen wir die Gleise passieren und dann steuern wir direkt auf die Badlands zu.

Wir waren 130 Meilen und über 2 Stunden unterwegs und stehen jetzt wirklich im Nirgendwo im Oglala National Grassland. Es ist einfach toll hier und die 3 Dollar Eintritt zahlen wir gerne. Picnic-Tische und Toiletten und ein Campingplatz auf dem niemand steht. Vor uns liegen friedlich die Badlands und bereits von hier sehen sie vielversprechend aus.





Wir folgen den Markierungspfosten hinein in diese schöne Landschaft. Bereits nach 0,2 Meilen finden wir uns in einem kleinen Goblin Valley wieder. Vorbei an Wunderwerken der Natur, die der Fantasie freien Lauf lassen. Und außerhalb des Gebietes reicht der Horizont bis nach New York, - oder fast. Durch den noch nassen Untergrund bilden sich Stollen unter unseren Schuhen, aber das ist weiter nicht schlimm, denn es gibt immer die Möglichkeit auf Felsen auszuweichen. Der Rundweg endet nach knapp einer Meile und wir haben uns sehr gefreut, dass das Wetter gehalten hat.



Unser Wanderausflug ist noch nicht zu Ende. Wir fahren die NE 2 weiter nach Süden. Überall an den Feldern sind Tannenbaumreihen gepflanzt, um vor den Schneemassen und deren Verwehungen zu schützen. Schnee haben wir Gott sei Dank keinen mehr und als wir die US 20 West bei Crawford erreichen, sieht man schon die hohen und schönen Butten, die man von Nebraska kennt, in der Landschaft stehen. Wir fahren die 20er weiter, um Crawford herum, und sind nach 21 Meilen auf dem Parkplatz an den Red Cloud Buttes. Eine Gebühr von 12 USD soll über outdoornebraska.org bezahlt werden. Die Webseite meldet sich aber nicht und so geht es sozusagen als Schwarzfahrer in die Landschaft.

Nachdem wir einen Weidezaun übersteigen mussten, kamen uns doch tatsächlich zwei Mountain-Biker auf einer alten Dirtroad entgegen. Wir haben sie dann noch beobachtet, wie sie mit den Rädern hier rauskommen, aber das hat irgendwie gedauert und letztendlich haben wir keine Lösung für den Rückweg erhalten, um die Weidezaunübersteigung zu vermeiden.



Der Trail ist gut mit großen, weißen Pfosten gekennzeichnet, es geht den Straßenspuren entlang nach oben. Wir sind in der Fort Robinson State Wildlife Area. Vor uns liegen die riesigen Buttes der Red Cloud Buttes, ein kleines Gebirge aus hellem Stein. Es geht nach rechts oben und links am Saddle Rock vorbei. Wir erreichen nach 0,65 Meilen einen Sattel, den McKenzie Pass. Mich erinnert diese Landschaft an die ersten Siedler, die mit ihren Planwagen gen Westen zogen. Ein wirklich echtes America-Feeling sozusagen. Es ist nicht rot, aber es ist eine sehr schöne amerikanische Landschaft.

Wir sind am Wagon Wheel Trail und blicken vom Pass in ein kleines Tal hinunter. Links hinten ist die Lover's Leap Butte bereits zu sehen. Der Trail führt hinunter und nach insgesamt einer Meile an einem riesigen Schild vorbei, das alle Trails hier mit Namen und Richtung benennt. Es geht nach links den Lover's Leap Trail, der auch mit weißen Pfosten markiert ist, hinauf. Nach 1,2 Meilen nimmt die Steigung drastisch zu, die Schritte verlangsamen sich, der Puls steigt. Es geht hinauf zur Butte.

Nach 45 Minuten und 1,45 Meilen sind wir oben, der Trail endet direkt am Felsen. Eine tolle Landschaft, ein schönes Tal, umgeben von riesigen Butten, liegt zu unseren Füßen. Der Blick reicht nach Crawford und sehr weit darüber hinaus, obwohl es etwas diesig ist. Nach dem Sightseeing machen wir uns auf den Rückweg und sind nach 2,95 Meilen und 1,5 Stunden zurück am Auto.





Wir hatten heute so ein Glück mit dem Wetter auf den beiden so komplett verschiedenen Trails und den Landschaften. Und auf der Rückfahrt über die 385 N kommt sogar noch die Sonne raus. Und auch wenn wir heute weit gefahren sind, es hat sich absolut gelohnt. Das Abendessen im Outback war schon ok.

Donnerstag, 05.05.2022
Das Wanderfieber hat uns offensichtlich erneut erfasst, denn wir sind schon um 7.15 Uhr auf dem Teer. Es hat 8 Grad und die Sonne scheint. Auf in die Black Hills.

Nebraska hat uns gestern den Tank geleert und so müssen wir noch nachfüllen. Und da haben wir trotz aller Erfahrung einen Fehler begangen. Und nachdem die Benzinpreise so exorbitant gestiegen sind, möchten wir hier darauf eingehen. Es ist schon klar, dass die Ölkonzerne nicht daran interessiert sind, dass wir Kunden vernünftig betreut werden. Schließlich verkaufen sie ein Grundnahrungsmittel, das momentan noch fast ein jeder braucht. Ein weiteres Beispiel für die Kundenorientierung ist eine neue, durchaus als kreativ anzusehende Preisgestaltung. Der gemeine Tourist nimmt für seinen Leihwagen nicht das beste, sondern das billigste Benzin. Und das ist in aller Regel das Regular 85. Und uns geht es so, dass wir automatisch nur 85 drücken und dann tanken. Im Anschluss an diesen Tankstopp wird das nicht mehr so sein. In South Dakota ist das Regular im Mai 2022 nicht immer das billigste Benzin. Vielmehr war es hier und an vielen anderen Tankstellen das Premium oder Unleaded plus, die billiger gewesen wären. Würde man die Ölkonzerne interviewen, gäbe es bestimmt eine sehr gute Erklärung dafür. Wir haben es bemerkt und anschließend sehr aufmerksam gehandelt. Das System des Kapitalismus hat manchmal kleine Nachteile.

Der Harney Peak, den wir heute besteigen, heißt jetzt Black Elk Peak und ist zum einen der höchste Berg in South Dakota, der sogenannte South Dakota High Point, und zum anderen der höchste Berg östlich der Rockies und westlich der Pyrenäen. Um was sich die Leute alles Gedanken machen.

Wir fahren durch Hill City, ein netter kleiner Ort, dann weiter zum Sylvan Lake. Nach einer Stunde Fahrt heißt es: Hier ist erneut unser Trailhead. Gestern noch in der Prärie im National Grassland und heute im Hochgebirge in den Black Hills; that's America! Das Wetter ist traumhaft und so machen wir uns mit Freude auf den Weg nach oben. Der Black Elk Peak Trail, Trail No. 9, ist breit und gut gepflegt. Die Steigungen halten sich in Grenzen, es bleibt lange bei einem Spaziergang. Sehr gemächlich geht es im Wald nach oben. Nach 0,75 Meilen öffnet sich der Blick auf die Needles und dahinter den Harney Peak mit seinem unverwechselbaren Lookout Turm. Hauptsächlich ist es ein Waldweg mit ein paar Viewpoints und Lichtungen, die Brände verursacht haben.



Nach 2,45 Meilen müssen Serpentinen die Steigungen minimieren und nach 3 Meilen erreichen wir einen tollen Viewpoint auf eine wunderschöne Gegend. Nach 3,2 Meilen biegt der Trail nach links ab. Die letzten Meter verlaufen durch einen Felsen und über Treppen hoch zum Harney Peak und Lookout Tower. Am letzten Stück und am Peak hängen überall bunte Stoffreste, die wohl einen Eindruck vom Mount Everest Basislager vermitteln sollen. Nett, aber Quatsch!





Auf dem Weg nach unten nehmen wir nach 0,6 Meilen den Abzweig Trail No. 4 zum Little Devils Tower. Es geht eine knappe Meile durch den Wald und dann sehen wir wunderschöne Needles, die etwas oberhalb des Cathedral Spires Trail stehen. Wunderbare Felsentürme begleiten uns nach unten. Nach 5 Meilen steht ein riesiger Obelisk direkt am Trail und vor uns der Little Devils Tower. Die Umgebung wechselt; nun stehen riesige Felsbrocken mit Moos bewachsen am Weg. Nach 5,5 Meilen gibt es einen Abzweig zum Cathedral Spires Trail.



Fast geschafft! Über eine weite Wiese und einen Parkplatz, der gleichzeitig der 2. Trailhead zum Little Devil's Tower ist, erreichen wir nach 7,3 Meilen in 3,5 Stunden unser Auto. Toller Hike!

Es ist erst 12 Uhr und wir beginnen mit einer Car Wash, es war wirklich nötig, und dann sitzen wir im Starbucks. Heute früh haben wir erst bemerkt, dass Rapid City eine nette Altstadt hat und nun parken wir mal dort und gehen etwas spazieren. Die Main Street ist der Beginn unserer Runde. So oft waren wir schon in dieser Stadt, aber die Altstadt haben wir noch nie bemerkt und noch nie angeschaut. Es gibt ein tolles, historisches Hotel, das Alex Johnson (Curio by Hilton). Die Lobby sieht klasse aus. Viele kleine Geschäfte und Bars säumen den weiteren Weg. Statuen von amerikanischen Präsidenten sind an jeder Ecke aufgestellt.





Dann kommt noch der Walmart dran, denn wir brauchen Getränke und ein paar Kleinigkeiten für den Magen, denn morgen beginnen wir die Great Plains in Ostrichtung zu überwinden.

Das Abendessen gibt es erneut im Minerva, - mein Büffelsteak war nicht gut.

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Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado 16 Okt 2022 13:06 #16

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Freitag, 06.05.2022
Es gibt viel zu tun, respektive zu fahren. Wir beginnen den Sprung zurück über die Great Plains. Das Frühstück lassen wir sausen.

Um 7.30 Uhr donnern wir bei sonnigen 10 Grad Celsius auf der Interstate 90 nach Osten. Nach 116 Meilen ist es eine Stunde früher. Mitten in South Dakota beginnt die Central Time. Nach 200 Meilen überqueren wir bei Chamberlain den Missouri River. Oh, schon 388 Meilen unterwegs. Zeit die Interstate zu wechseln, wir sind jetzt auf der I-29 South und bei Sioux City überqueren wir die Staatsgrenze nach Iowa. 5,5 Stunden sind vorbei.

Bei einer Pause an einer Tanke bekommen wir doch tatsächlich noch einen USA Road Atlas. Die letzten drei Wochen haben wir gesucht und gesucht und nirgends einen entsprechenden Atlas gefunden. Meist gibt es nur den jeweiligen Staat. Gerade bei so Autofahrten ist es immer wieder interessant zu finden wo man gerade ist. Das macht uns seit Navi-Zeiten noch mehr Spaß, früher war es ja essentiell.

Kurz vor Omaha beginnen die Baustellen. Die Verkehrswege der Stadt werden radikal erneuert und umgebaut. Das Navi kennt sich nicht mehr aus und so landen wir irgendwann neben der Umgehungsautobahn und müssen kurz zurück, um die Zufahrt zum Zentrum zu finden. Aber nach 7,5 Stunden ist es geschafft, wir checken im Even Hotel ein. Ein schönes Hotel. Es ist nagelneu, modern und unser Zimmer hat sogar eine Fitness-Ecke mit Matte und Ball und ... schön, braucht aber niemand. Das Zimmer ist aber klasse und wunderbar groß, genau wie das Bad. Und eine Dusche können wir jetzt sehr wohl vertragen.

Wir machen uns auf den Weg nach Downtown, werden aber auch hier immer wieder von Baustellen gestört. Warren Buffett hat wohl vor, die Stadt neu zu gestalten und sein Vermögen in die Heimat zu investieren. Ein Oracel halt!





Wir waren schon mal hier und wissen, dass es im Old Market Viertel schöne Bars und Restaurants gibt. Und jetzt sitzen wir in einer ziemlich "strange" anmutenden Cocktail-Bar und genießen den Vorabend. Der Abendspaziergang endet dann im Spencer's Steak House. Alles wunderbar!


Samstag, 07.05.2022
Um an ein Frühstück zu kommen, muss man zum Terminal. Das Frühstück ist in diesem Hotel nahezu voll it-gestützt. Terminals wie bei McDonalds zur Bestellung und irgendwann kommt das Zeugs aus der Küche, - das ist Fortschritt. Darauf haben wir aber jetzt keinen Bock, wir nehmen unsere Koffer und checken aus. Um 8.30 Uhr sind wir auf der Interstate 80, die uns weiter nach Osten und sofort nach Iowa bringt.

Leider finden wir hier entlang der Interstate kein passendes Lokal für ein gutes Frühstück. Die, die es gibt, sind am Samstag um diese Zeit überfüllt. Irgendwann treibt uns dann der Hunger in einen Subway. Auch gut!

In Iowa fallen uns viele Windräder auf, die Wohnsiedlungen sehen gepflegt aus, wie die Vorgärten auch. Nach 130 Meilen erreichen wir Des Moines. Die Hauptstadt Iowas wartet mit einem pompösen Capitol auf, dessen Kuppel natürlich aus Gold ist. Das Tagebuch erwähnt auch, dass die Stadt bereits bei der Durchfahrt den Eindruck einer sehr sauberen Stadt vermittelt. Aha! Wir wechseln in Des Moines die Interstate und fahren auf der I-35 nach Norden.

Wir tanken, auch in Iowa ist das Regular nicht immer das billigste Benzin, und wechseln auf die US 20, die wir am Exit 266 zum Backbone State Park verlassen. Nach 5 Stunden parken wir am Trailhead und freuen uns darauf, uns etwas die Beine zu vertreten.

Der Backbone State Park ist Iowas ältester State Park, der 1919 eingeweiht wurde. Er liegt im Tal des Maquoketa River, der auch dafür gesorgt hat, dass an den Ufern interessante Steinformationen inklusive Steinbögen stehen. Der Trail ist sehr gut ausgebaut und links und rechts davon führen kurze Abstecher in die Felsenlandschaft. Unten fließt der Fluss ungestört in seiner Bahn.



Bereits nach 0,12 Meilen steht der Triple Arch. Name ist Programm. Der Wanderweg führt weiter an der Ridge entlang und nach 0,3 Meilen steht erneut ein Arch, der den Namen V23-125 trägt. Ja, bekannte Steinbögen tragen einen Namen und die "Nebenkriegsschauplätze" sind nummeriert. Die Landschaft hier ist geprägt von riesigen, narbigen Felsen, dicken Hoodoos, Arche und dem Maquoketa Fluss.





Wir bleiben immer auf der Ridge, die an der Spitze zur Kurve und Rückkehr zwingt, und steigen dann nach ca. 0,7 Meilen links hinunter zum Fluss. Nach 1,2 Meilen geht es wieder nach oben und durch einen großen Steinbogen zurück zum Parkplatz. Es waren 1,55 Meilen und eine knappe Stunde, die wir unterwegs sind. Es gäbe mehrere Trails hier zu wandern, aber wir düsen jetzt ab nach Dubuque, - für uns völliges Neuland!

Wir haben noch 60 Meilen bis an den östlichen Rand von Iowa. Dort liegt Dubuque praktisch in einem Drei-Länder-Eck von Iowa, Wisconsin und Illinois. Nach insgesamt 7 Stunden und 20 Minuten stehen wir an der Rezeption des riesigen Grand Harbor Resort. Ein 4 Sterne Hotel, aber mit angeschlossenem Wasserpark. Das haben wir bei der Buchung leider übersehen. Das Hotel ist in die Jahre gekommen, abgewohnt und voll bis unter das Dach. Der Auflauf ist gewaltig, denn es ist auch noch Wochenende.

Wir gehen am Mississippi entlang und dann in die Stadt, die knapp 60.000 Einwohner hat. Schöne alte Backsteinhäuser liegen links und rechts der Central Avenue. Ein paar Bars und Restaurants gibt es auch. Wir setzen uns in eine Brewery ans offene Fenster, blicken auf Dubuque und lassen uns das Bier schmecken.





Zum Abendessen geht es zurück zum Hotel, da die Restaurants in der Stadt teilweise geschlossen haben oder die Speisekarte nicht so unserem Geschmack entspricht. Das Grand Harbor beherbergt ein Tony Roma's. Das Lokal ist überschwemmt mit Leuten, aber wir bekommen einen Tisch mit Blick auf den Mississippi. Das Essen war ok und der Wein auch.


Sonntag, 08.05.2022
Das Frühstück, das im nicht gerade günstigen Preis inbegriffen war, haben wir ausgelassen. Der Frühstücksraum an einer Wendeltreppe war eine Frechheit, viel zu klein. Die Leute verteilten sich stehend, um auf einen Platz zu warten. Das ist ärgerlich und wir ziehen ab. Der Maquoketa Caves State Park [Raccoon Creek] wartet.

Es hat 17 Grad und es ist Muttertag in den USA. Damit sind wir praktisch chancenlos einen Platz zum Frühstück zu ergattern. Wir erreichen, wenn auch hungrig, den Maquoketa Caves State Park im Raccoon Creek sicher über die US 61.

Ein Rundweg, zunächst eine Nordschleife, führt uns an vielen kleinen Höhlen und Steinbögen vorbei. Und dann kommen wir nach der ersten Schleife, die rund eine halbe Meile lang war, zurück in die Nähe des Trailheads. Und hier steht eine Natural Bridge, der Maquoketa Caves Arch und die Dance Hall Cave, die beide gewaltig sind. Die Dance Hall Cave führt geschätzte 100 Meter entlang des unterirdischen Flusses unter dem Fels hindurch. Lampen vermeiden die absolute Dunkelheit. Das ist klasse, unglaublich und wunderschön!





Wieder am Tageslicht geht es in Stufen hinauf zur südlichen Schleife. Auch sie führt vorbei an Höhlen und tollen Felsformationen. Nach einer Stunde, rund 1,5 Meilen, sind wir zurück am Parkplatz. Dieser State Park ist es wert, wirklich super! Das war leider das Ende unseres Wanderurlaubs und wir setzen nun die Städtereise mit unserem letzten Halt in Chicago fort.

An der US 30 bei Clinton erreichen wir Illinois und in Morrison machen wir eine kurze Pause mit einem kleinen Spaziergang in der Main Street. Schöne alte Fassaden gibt es hier, aber Menschen sind keine zu sehen. Wir haben noch Zeit, sind zu früh für den Check-in, und suchen an der I-80 nach Süden ein Outlet. Nichts war's, also machen wir uns auf den Weg nach Chicago, wo uns der übliche Stau empfängt. Dazu kommt eine Mega-Baustelle rund um den Wacker Drive, in dessen Nähe sich unser Hotel befindet. Verfahren haben wir uns ausgerechnet in den Tunnels, wo es kein GPS-Signal gibt.

Irgendwie erreichen wir dann unser Hilton Garden Inn. Parkplatz ist vor dem Hotel bereits Fehlanzeige, also 2. Reihe und dann verkehrt rum auf der Gegenseite. Und dann ist das Zimmer auch noch nicht fertig. Valet Parking für 69 Dollar, also Vollpension für den Jeep, - so ist das inzwischen in amerikanischen Großstädten, wenn man im Zentrum übernachtet.

Unser Zimmer im 18. Stock ist super und für ein Stadthotel mit zwei Betten sehr geräumig. Dusche und dann ab in die Straßenschluchten. Vor 5 Jahren sind wir hier Marathon gelaufen, unglaublich wie die Zeit vergeht. Aber wir haben die Stadt wiedererkannt, denn wir waren schon unzählige Male hier. Es gibt also keinen großen Sightseeing-Druck und so schlendern wir gemütlich am Chicago River entlang.





Das Abendessen in der Siena Tavern war ok, natürlich nicht gerade billig. Der Ca dei Frati war trotz dem jungen Baujahr 2020 gut. Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: Auf jeder Rechnung steht hier im Mai 2022 drei Prozent Surcharge wegen Energiekosten. 4 Bier vor dem Essen haben 40 Dollar gekostet - prost!


Montag, 09.05.2022

Das Frühstück gegen einen 10 Dollar Gutschein statt Hilton Punkte war ausreichend und gut. Bei bestem Wetter spazieren wir durch den Loop von Chicago, dem bekanntesten und meistfotografierten Bezirk. Es ist heiß, welch ein Unterschied zum Urlaubsstart, aber so ist es in der Windy City, die durch die Lage am riesigen Lake Michigan auch durchaus raues Klima hat.

Für 38 Dollar pro Person geht es auf das Sky Deck des Sears Towers, der ja inzwischen Williams Tower heißt. Hier gibt es eine Neuerung, die wir nicht kennen, die sogenannte "The Ledge", also die Kante. Kleine Plattformen aus Glas, auch am Boden, lassen die Aussichten in eine weitere Dimension wachsen, - senkrecht nach unten! Schon abenteuerlich für Leute mit Höhenangst.





Wir laufen runter zum See und entlang über den Navy Pier, vorbei an der Ohio Street Beach bis zum Oak Street Beach. Dann geht es nach Westen, weg vom See, durch die teure Gegend von Near North Side und North River. Das John Hancock Center ist der Umkehrpunkt nach Süden. Links und rechts und mittendurch die Magnificent Mile, der Michigan Avenue. Wir machen eine kurze Pause im Lokal "Etto"", nicht billig, und trotzdem ist Chicago eine wunderschöne Stadt, die wir in unserem 6,5 Stunden Spaziergang genossen haben.



Vor dem Abendessen waren wir in der Bar "Raised" im Renaissance Hotel. Das Essen im McCormick and Schmick war sehr gut und preislich noch im Rahmen.


Dienstag, 10.05.2022
Schönstes Wetter begleitet uns am River entlang zum Navy Pier. Hier dürfen sich Jugendliche unter 18 Jahren nur in Begleitung aufhalten. That's America!. Das Panorama von der Halbinsel ist toll, die Geschäfte öffnen jedoch erst um 11 Uhr. Und so gehen wir wieder die Michigan Avenue bis zur Watertower Plaza Mall. Die kann man vergessen, jedes 2. Geschäft hat zu und in den anderen gibt es nur Schrott. Schade, das USA Shopping Feeling gibt es leider nicht mehr. Auch in den großen Kaufhäusern ist nichts los. Erst bei Bloomingdale werden wir fündig. Und nach 10,5 Kilometer müssen wir uns kurz im Starbucks erholen.



Nachmittags gehen wir nochmal los und über das Shedd Aquarium und das Adler Planetarium am Ufer entlang zu einem für uns neuen Gebäude. Der Lakeshore East Park führt uns direkt zum Fuße des Gebäudes "The Tides". Eine unglaubliche Wellenarchitektur an drei aufragenden Türmen. Wir sind begeistert. Wir haben versucht ins Gebäude zu gelangen, aber chancenlos. Auch toll ist das "Wave", das außen eine wellige Struktur zeigt und innen tolle Appartements zu vermutlich nicht bezahlbaren Preisen anbietet.





Nochmal 6,5 km, es reicht, Chicago bye, bye! Das Abendessen im McCormick war erneut gut.


Mittwoch, 11.05.2022
Der ungeliebte letzte Tag begrüßt uns mit schwülen 32 Grad Celsius, am Anfang hatten wir 32 Grad Fahrenheit und Schneesturm. Wir lassen uns Zeit beim Frühstück und beim Packen und dann fahren wir halt noch ein paar Meilen, um den Tag rumzubringen. Die Interstate 55 South ist die Route 66 und bringt uns zunächst zum Waterfall Glen. Es wären 6 Meilen bis zu einem kleinen Wasserfall, aber bei dieser Hitze wären wir durchgeschwitzt, was wir den anderen LH Passagieren nicht antun wollen.

Also weiter, bis wir nach 98 Meilen Pontiac erreichen. Der kleine Ort an der Route 66 war die erste namhafte Station nach Chicago. Es gibt ein paar schöne Wandtattoos zu sehen und der einzige große Hit ist der Benzinpreis hier. 75 Cent die Gallone billiger als rund um Chicago.





Es hilft nichts, auf zum Flughafen. Dort gehen wir noch in das daneben liegende Fashion Outlet und es gibt hier tatsächlich noch schöne und gut sortierte Shops. Die Autoabgabe bei Alamo klappt problemlos. Bye Jeep Grand Cherokee, du warst ein tolles Auto!

Wir fahren mit der Tram zum Terminal 1, wo die Lufthansa ganz hinten in der Ecke mit 10 Countern sein Dasein fristet. Sie öffnen erst um 18 Uhr, das heißt wir warten mit anderen auf den wenigen Sitzplätzen. Armselig! Aber auch diese Zeit ging rum und es lief zügig bei der Kontrolle. Und dann waren wir angenehm überrascht über die neue Business-Lounge "Polaris" im Terminal C. Die Lounge ist sehr einladend gestaltet und das warme und kalte Buffet waren top.

Eine Stunde vor Boarding machen wir uns auf den Weg zum Gate B17, wo nichts angeschlagen war und wir etwas verunsichert waren, bis dann endlich die Crew kam. Wir kamen dann pünktlich weg und haben 6 Stunden ohne Essen geschlafen. Pünktlich sind wir zum Frühstück aufgewacht und die restliche Zeit ging schnell rum. In München wurden wir mit etwas Verzögerung vom Parkservice abgeholt und fuhren dann mit dem eigenen Auto heim.

Fazit
Es war ein wirklich lang ersehnter, schöner Urlaub mit mehr Abwechslung als wir erwartet haben. Die Preise waren für 3,5 Wochen so wie vor Corona für 5,5 Wochen. Da kann man jetzt schimpfen oder sich darüber freuen, dass es endlich wieder geklappt hat.

31 weitere USA Reiseberichte und die Bilder dazu findet Ihr in unserem USA Base Camp


Und hier sind alle USA Wanderungen, 662 Stück haben wir bisher in der USA Hiking Database veröffentlicht

Die Planung 2023 läuft!

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Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado 21 Okt 2022 07:47 #17

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Danke für den tollen Reisebericht

Ich liebe Hoodoos, doch leider gibt es in Texas sehr wenige.

Der Custer State Park konnte ich 2012 nur teilweise besuchen, da ich mit dem WoMo unterwegs war und der Tunnel ja nur mit PW befahrbar ist.
Aber ich brauche ja noch etwas für die ToDo Liste ;)

Die Gegend nördlich South Dakota kenne ich überhaupt nicht, umso interessanter ist dein Bericht für mich


you may all go to hell, and I will go to Texas (Davy Crockett)
You can take this Girl out of Texas, but you can't take Texas out of this Girl

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