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THEMA: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona

Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona 26 Apr 2020 17:17 #41

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Naja, der Zaun ist zwar keine 10 m hoch, es lässt sich schwer schätzen, aber weit mehr als 5 m auf jeden Fall. Und da kommt bestimmt niemand drüber, denn die Stahl-Pfähle gehen senkrecht, ohne jede Fläche zum festhalten etc. Wir haben auch überlegt, ob man da evtl. ein Seil drüberwerfen könnte und daran hochklettern. Aber auch das ist unmöglich, denn das Seil würde auch keinen Halt auf der anderen Seite finden.
Aber der Teil der "Mauer", die wir gesehen haben, ist keine neue Grenzbefestigung. Genau auf derselben Linie gab es schon seit vielen Jahren einen hohen Zaun mit beidseits breitem "Sicherheitsstreifen", total abgeholzt und tief sandig, sodass man jede Spur sofort sehen konnte. Das ganze sah so aus wie wir es nur allzu gut vom "Eisernen Vorhang" kennen. Und jetzt wird also dieser Zaun durch Eisenteile ersetzt.
Aber Trumpf erreicht, was er will: er hat versprochen, eine Mauer zu bauen und hier kann jeder sehen, dass er sein Versprechen hält. Auch wenn es nur ein paar Kilometer sind. Weiter im Hinterland geschieht erst mal gar nichts, da kommt ja auch niemand hin, der das sehen könnte.

Beate

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Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona 27 Apr 2020 09:45 #42

  • Beate
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28.3.
Es geht durch das Städtchen 29Palms, das fast ausschliesslich aus Hotels für Gäste des Joshua Tree Nationalparks besteht. Dann fahren wir über den Sheephole-Pass nach Norden. Vom höchste Punkt dieser Strasse geht es ca. 20 Meilen und ca. 500 Höhenmeter geradeaus nach Amboy:



Im Tal kann man einen riesigen ausgetrockneten Salzsee erkennen, auf dem, wie wir später feststellen, immer noch Salz abgebaut wird:






Die Ortschaft Amboy ist ein MUSS für alle Route-66-Fans. Sie besteht eigentlich nur aus der Tankstelle und Roy's Cafe, einem Postamt und ein paar seit vielen Jahren leerstehenden Ferienhäusern. Ein Japaner kaufte 2005 den gesamten Ort und wollte dort wieder ein Motel eröffnen. Aber wie man sieht, ist das schief gegangen.






User heutiges Ziel ist das Mojave National Preserve. Dort wissen wir einen sehr schönen boondocking-Platz an den Kelso Dunes.
Als wir in die Seitenstrasse dorthin abbiegen, werden wir von Parkranchern gestoppt. Sie teilen uns mit, dass wir morgen früh wieder ausfahren müssen, da der gesamte Park ab morgen wg. Corona geschlossen wird. Wir wollen zwar sowieso morgen weiterfahren, fragen aber trotzdem, warum denn nicht zumindest die Durchfahrt weiterhin erlaubt sei. Die Parkrancher erzählen uns, dass dieser Park in den letzten Tagen für Feiern mit sehr vielen Teilnehmern (illegal) genutzt wurde und das muss unterbunden werden. Verständlich. Es gibt halt immer wieder Blöde, die sich an keine Regeln halten.

Wir finden jedenfalls wieder einen schönen Übernachtungsplatz, geniessen die Aussicht, beobachten andere Touristen, die auf die Dünen hochklettern und auf dem Hosenboden runterrutschen.

Und als Abschluss gibts nocheinmal ein schönes Feuerchen:













Beate

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Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona 28 Apr 2020 16:30 #43

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29.3.
Die Fahrt am Morgen durch den Park ist wieder wunderschön. Überall blühen die Blumen. Unser erster Stop in am Bahnhof Kelso. Leider ist dort auch alles geschlossen.




Weiter fahren wir nicht auf dem direkten Weg, sondern wählen den Umweg über Cisco. Das war in den letzten Jahren eine Geisterstadt. Aber jetzt sieht es aus, als ob dort wieder jemand wohnen würde. Zumindest sind Kühe rund um Haus und es gibt ein schönes Telefon:




Weiter gehts durch Wälder von Joshua Trees zum White Cross.







Ich könnte heulen, denn hier wollten wir auch nochmal übernachten und die schöne Wanderung zum Teutonia Peak machen.

Ab Baker fahren wir die Interstate 15 bis Victorville und weiter am Hwy. 18 und 14. Dann gefällt uns die Fahrerei auf der Autobahn nicht mehr und wir biegen ab auf die Strasse durch den Soledad Canyon. Das war wieder eine gute Idee, dort ist die Landschaft richtig schön. Und es blüht überall. Unter anderem sehen wir diese Hecke. Vielleicht weiss jemand, wie diese Pflanzen heissen:




Um 16.00 h sind wir am reservierten Hollywood-RV-Park im Norden von LA. Wir haben uns diesen RV-Park für die letzte Nacht ausgesucht, da er sehr nahe zum Wohnmobil-Vermieter liegt und wir nicht erst durch LA fahren müssen, was nötig gewesen wäre, wenn wir an der Küste übernachtet hätten.
Dieser RV-Park ist ein wahrer Glücksgriff. Er ist von einem bunten Völkchen bewohnt, wie uns der Eigentümer erzählt, sind es zum grössten Teil Künstler aus Hollywood. Er hat auf dem Platz auch 40 Wohnmobile, die er Krankenhauspersonal zur Verfügung stellt, wenn diese in Quarantäne müssen oder wenn die Familie zu Besuch kommt.

Schon am Eingang werden wir von einer "Polizeistreife" empfangen:




Und diese Baseballspieler aus Blumemtöpfen halten Wache:




Auf dem gesamten Campingplatz ist jede Wand bemalt.




Sogar in der Laundry gibts eine Malerei:




Und das ist unser Stellplatz:




Auch die Atmosphäre auf diesem Platz ist aussergewöhnlich freundlich. Jeder der vorbeikommt hat irgendeinen lockeren Spruch. Ich habe bisher noch keinen RV-Park erlebt, der so angenehm war.


Wir packen die Koffer und putzen soweit möglich das Wohnmobil.

In den letzten Tagen haben wir uns angewöhnt, jeden Abend bei Lufthansa nachzuschauen, ob unser Flug auch noch gelistet ist. Das machen wir heute auch und uns trifft fast der Schlag: Da steht doch tatsächlich "cancelled". Wir haben keine Nachricht von LH bekommen und unser Reisebüro auch nicht. Das hätte übermorgen eine schöne Überraschung gegeben, wenn wir am Airport gestanden hätten.
Jetzt werde auch ich etwas nervös. Nicht aus Angst, dass wir nicht zurückfliegen können. Sondern weil wir ja morgen das Wohnmobil zurückgeben wollen und ich keine Lust habe, noch unbestimmte Zeit in einem Hotel zu verbringen. Wir müssten also versuchen, dass Wohnmobil länger zu behalten.
Wir schreiben sofort eine mail an unser Reisebüro und bitten, uns doch auf den (uns bekannten) Flug übermorgen über Toronto nach Frankfurt umzubuchen. Noch mitten in der Nacht bekommen wir die Bestätigung, das die Umbuchung geklappt hat.

Beate

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Letzte Änderung: von Beate.

Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona 29 Apr 2020 16:30 #44

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30.3.
Die Reise geht zu Ende. Es bleibt uns nur noch, das Wohnmobil zum Vermieter zu bringen. Dort scheinen in den letzten Tagen die meisten Reisenden Ihr Wohmobil zurückgegeben zu haben, denn Los Angelos ist fast der einzige Airport, der noch internationale Flüge anbietet. Demzufolge ist der Parkraum schon zu klein geworden und die Wohnmobile stehen schon in der ganzen Umgebung auf der Strasse. Ein Abschiedsbild:



Die Rückgabe erfolgt schnell und unkompliziert. Wir treffen dort auch die beiden anderen Ehepaare wieder, die uns den Tip mit dem Flug über Toronto gegeben haben. Sie haben es also auch geschafft. Und da wir nun schon zu sechst auf dem Flug sind haben wir grosse Hoffnung, dass wir auch tatsächlich fliegen können.

Wir werden mit einem von Road Bear bezahlten Taxi zu unserem Airport-Hotel gefahren. Dort haben wir wiedermal viel Glück und bekommen ein riesengrosses Eck-Zimmer im 10. Stock mit voll eingerichteter Küche. Eines der Fenster geht auf die Startbahn des Flughafens und im anderen Fenster sieht man DownTown LA und weit im Hintergrund das Hollywood-Zeichen.










Den Nachmittag verbringen wir faul am Pool.


31.3.
Die Nacht wird sehr kurz, denn um 4.00 h geht schon unser Shuttle zum Airport, um 6.30 h ist Abflug. Der ganze Airport ist leer, wie ausgestorben. Im Flieger sitzen dann nur ca. 50 Personen.
Das Umsteigen in Toronto, mit der üblichen Immigration, geht unerwartet schnell. Passkontrolle am Automaten und schon werden wir weitergescheucht. Man hat den Eindruck, die Kanadier sind froh, wenn sie Gäste aus USA schnell wieder loswerden.
Der Flieger nach Frankfurt ist dann allerdings bis auf den letzten Platz besetzt. Und es gibt auf diesem 7-stündigen Flug nichts vernünftiges zum Essen, nur eine Lunch-Box. Dazu nur Wasser zum Trinken. Wir sind alle froh, als wir endlich in Frankfurt landen.

Dann kommt gleich die nächste Überraschung: alle Passagiere müssen sitzenbleiben, da erst das Gepäck ausgeladen wird. Angeblich damit am Kofferband kein Gedränge entsteht (was dann aber trotzdem der Fall war). Nach 20 Minuten beginnt endlich das aussteigen, allerdings dürfen immer nur 2 Reihen aussteigen und die müssen brav hintereinander, mit 2 m Abstand, zur Passkontrolle laufen. Nachdem wir sehr weit hinten sitzen dauert es fast 1 Stunde bis wir endlich draussen sind. Aber am Gepäckband trifft sich wieder alles auf engstem Raum.

Weder hier, noch am Ausgang oder irgendwo sonst nach der Landung werden wir nach Krankheitssymptomen befragt, es wird auch keine Quarantäne verhängt, einfach nichts.

Wir nehmen uns einen Mietwagen und fahren damit über leere Autobahnen gemütlich nach München.

Fazit:
Das war mal eine Abenteuerreise der etwas anderen Art. Trotzdem hat es Spass gemacht. Nur leider werden wir jetzt wahrscheinlich so schnell nicht mehr in die USA fliegen können.

Beate

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Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona 30 Apr 2020 06:08 #45

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Danke für den Reisebericht und die Bilder.

Ihr habt das beste aus der ganzen Sache gemacht und (so schätze ich jedenfalls aus deinen Zeilen) eure Zeit trotzdem genossen.


you may all go to hell, and I will go to Texas (Davy Crockett)
You can take this Girl out of Texas, but you can't take Texas out of this Girl

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Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona 30 Apr 2020 13:50 #46

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Ja, wir haben versucht, das Beste daraus zu machen. Aber ganz ehrlich: es hat schon wehgetan, an so vielen geplanten Zielen vorbeifahren zu müssen. Und bei den anderen Zielen anstatt wie geplant 2 oder 3 Nächte nur eine Übernachtung bleiben zu können.
Ich hoffe nur, dass wir das ganze nocheinmal unter besseren Voraussetzungen nachholen können.

Beate

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