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THEMA: Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013

Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 04 Jun 2016 15:48 #11

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Hammer Bilder :)

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 04 Jun 2016 20:25 #12

  • Beate
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Am nächsten Morgen ist es nur 5 Grad. Auch die Nacht war schon sehr kalt.
Es geht raus aus dem Nationalpark zur Grenze bei Cerro Castillo. Dort ist er Teufel los, zum Glück nicht bei der Ausreise, sondern bei der Einreise nach Chile. Trotzdem brauchen wir über eine Stunde, bis aller Papierkram erledigt ist.



Wir fahren raus in die Pampa, die Ruta 40 entlang nach Norden, nach Calafate. Dort werden mal wieder die Vorräte aufgefüllt und dann geht’s zum Nationalpark Perito Moreno. Dort hatten wir 2005 auf einem Campingplatz nahe am Gletscher übernachtet. Aber jetzt erfahren wir am Eingang, dass es diesen Campingplatz nicht mehr gibt und alle Touristen bis 20.00 h aus dem Park heraus müssen. Obwohl es schon 18.00 h ist, entscheiden wir doch, noch reinzufahren, denn wir wissen nicht, ob morgen das Wetter noch so schön ist. Und bezahlen tatsächlich den vollen Eintrittspreis von 100 Pesos/Person.

Trotzdem lohnt es sich, der Gletscher ist momentan sehr weit vorangeschritten, fast macht er die Engstelle zwischen den beiden Seen zu. Ab und zu brechen grosse Eisstücke ab und fallen mit Getöse ins Wasser. Um 20.00 h fahren wir wieder raus und suchen einen Campingplatz. Der nächste „offizielle“ ist 30 km weit weg und so weit wollen wir nicht fahren. Aber wir sehen mitten in der Pampa ein kleines Wäldchen, das kommt uns gerade Recht und wir haben wieder einen schönen Stellplatz.



Abends beobachten wir noch eine Fuchsfamilie, Vater, Mutter, 3 Kleine, die nur ein paar Meter von uns entfernt erst spielen und dann im Gänsemarsch losziehen, wahrscheinlich um sich ihr Dinner zu holen.


LG
Beate

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 05 Jun 2016 08:03 #13

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Huhu
Ich bin auch mit dabei..... ich mag die "blauen" Eisbilder

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 05 Jun 2016 17:06 #14

  • Beate
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Freitag, 25.1.: Wir entscheiden, trotz des hohen Preises noch einmal zum Gletscher zu fahren. Schliesslich sind wir ja hier, um Gletscher zu sehen. Und wir geniessen das Spektakel noch einmal.



Dann geht’s bei bestem Wetter wieder raus in die Pampa.

Heute steht der Mt. Fitzroy auf dem Programm. Das heisst: eine lange Fahrt über die Ruta 40. Trotz der Eintönigkeit finden wir die Pampa immer wieder interessant. Man kann das Gefühl der Weite gar nicht beschreiben. Heute ist ein sehr starker, heisser Wind. Man kommt sich vor wie im Backofen bei Umluft.





Unser geplanter Campingplatz, gleich am Visitorcenter in El Chalten, ist, wie könnte es auch anders sein, unterdessen zu einem Picknickplatz umgewidmet. So müssen wir noch einige Kilometer weiterfahren zu einem privaten Campingplatz. Es ist Wochenende in der Ferienzeit und dieser Campingplatz ist total überfüllt. Aber wir haben wiedermal Glück: da wir mit unserem hohen Camper nicht unter die Bäume passen, dürfen wir ausserhalb des offiziellen Platzes auf dem Kiesbett des Flusses zu übernachten und haben damit wieder einen herrlichen Blick auf die Berge.



Am Samstag fahren wir zum Lago Desierdo. Trotz der sehr schlechten Strasse sind jede Menge PKW unterwegs (die Argentinier kennen da nichts, die fahren mit ihren PKW wirklich überall hin).



Wir machen eine 1-stündige Wanderung, 300 Höhenmeter hoch zum Gletscher Huemul. Dort oben hat man eine herrliche Sicht auf den Gletscher, der direkt gegenüber liegt, nur getrennt durch einen kleinen Gletschersee. Ein prima Platz für ein Picknick, vor allem bei diesen wolkenlosen Himmel, der sich unterdessen durchgesetzt hat.



Nach dieser Wanderung holen wir unsere Campingstühle aus dem Auto und machen es uns erst mal am Ufer der Lago Desierdo bequem, bevor wir gegen Abend wieder zurückfahren.

Eigentlich hätten wir wieder auf den Campingplatz von gestern gemusst, aber wir haben auf der Herfahrt eine absolut schöne Stelle, abseits der Strasse, nicht einsehbar, an einem Fluss, entdeckt. Und hier übernachten wir heute und geniessen die helle Vollmond-Nacht.



LG
Beate

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 06 Jun 2016 16:04 #15

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Mit einer kurzen Wanderung zum Chorillo del Salto, ein schöner Wasserfall, müssen wir uns am nächsten Morgen vom Nationalpark verabschieden.



Nach dem Einkaufen und Tanken in El Chalten hat uns die Pampa wieder.



Aber jetzt wird’s ungemütlich: eine Baustelle von insgesamt 115 km erwartet uns auf der Ruta 40. Die Umgehungsstrasse läuft zwar direkt daneben, ist aber eine furchtbare Rüttelpiste, während wir auf der Baustelle den schönsten Asphalt sehen.
Nach ein paar Kilometern machen wir es wie die Argentinier: bei jeder Gelegenheit wird auf die neue (noch gesperrte) Fahrbahn aufgefahren und wenn dann tatsächlich eine Stelle mit Bauarbeiten kommt, dann fährt mal halt für ein paar Meter wieder runter auf die „Umgehung“. So kommen wir unerwartet schnell voran.

Wir wollen heute irgendwo am Lago Cardiel übernachten, konnten aber vorher nicht in Erfahrung bringen, ob es da einen Campingplatz oder überhaupt irgendeine Infrastruktur gibt. Trotzdem wir kilometerlang auf der Ruta 40 am See entlangfahren und das tiefe Blau des Wassers bewundern, finden wir keine Zufahrtsstrasse. Erst am äussersten Nordende, der See liegt schon hinter uns, geht eine Strasse ab, die, wie sich herausstellt, tatsächlich zum See führt. Dort ist keinerlei Zivilisation und wir haben damit wieder eine herrliche Stelle für unseren Camper gefunden.



In ganz Argentinien findet man an den Strassen immer wieder Gedenkstätten für "Gauchito". Das war sowa wie ein argntinischer Robin Hood:



LG
Beate

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 07 Jun 2016 13:43 #16

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Montag, 28.1.: Kurz nachdem wir wieder auf der Ruta 40 sind, gibt es plötzlich ein nur allzusehr bekanntes Geräusch: wir haben einen Platten. Zum Glück ist hier die Strasse total eben und kilometerlang einsehbar, sodass wir den Reifenwechsel mitten auf der Strasse machen können (auf dem Bankett wäre das Auto so schief gestanden, dass wir es nicht hätten aufbocken können).
Der Reifenwechsel dauerte insgesamt ¾ Stunde und in dieser Zeit kamen gerade mal 3 Autos vorbei. Und zwei davon hielten und die Fahrer fragten, ob wir Hilfe benötigen. (Auch das ist Argentinien).



Mitten in der Pampa liegt das wirklich gottverlassene Nest Bajo Caracoles. Es besteht aus ein paar sehr ärmlichen Häusern, einen Tankstelle, einem Hotel, das eigentlich nur eine Bar ist und einer Autowerkstatt. Hier lassen wir gleich unseren Reifen flicken und tanken. Eigentlich wollten wir noch einen Kaffee trinken, aber der Einzige, der die Kaffeemaschine bedienen kann, ist gerade irgendwo unterwegs. Also geht’s ohne Kaffee weiter.



Wir wollen zur Cueva de los Manos, einer Höhle, bzw. Felsüberhang, in der tausende Hände abgebildet sind, die ältesten angeblich 9000 Jahre alt. An der Abzweigung zu Höhle steht ein grosses Schild: Eintritt 50 Pesos pro Person, zahlbar ausschliesslich bar und in argentinischen Pesos. Wir machen Kassensturz und stellen fest, dass wir nicht mehr so viel Bargeld haben. Ich schlage vor, zurück nach Bajo Caracoles zu fahren und im „Hotel“ zu versuchen, Dollars einzutauschen. Einen ATM gibt’s dort nämlich nicht. Mein Mann glaubt zwar nicht, dass es klappt, aber wir müssen es versuchen, wir haben keine andere Wahl. Und sind dann ganz überraschst: Die Leute dort sind glücklich, an Dollars zu kommen und geben uns einen viel besseren Kurs als wir bei einer Bank bekommen hätten. Und wir können gleich mehr tauschen, als erwartet.

Um 16.00 h sind wir endlich an der Höhle und kommen gerade noch rechtzeitig für die letzte Führung. Die Hände sind fast alles linke Hände (also waren die Menschen schon damals meistens Rechtshänder). Die Menschen haben die linke Hand an den Fels gelehnt und dann mit einem Blasrohr weisse oder schwarze Farbe drauf geblasen, sodass ein Negativ-Abdruck der Hände entstand. Eine Hand hat sogar 6 Finger.

[img]


Um 18.00 h sind wir wieder am Parkplatz zurück und überlegen, wo wir wohl heute übernachten. Auf der Fahrt zurück zur Ruta 40 sehen wir einen Feldweg abbiegen, den wir ausprobieren und wir landen auf einem Airstrip. Dieser wurde wahrscheinlich angelegt, um die ganze Prominenz einzufliegen, als die Cueva de los manos vor ein paar Jahren zum Weltkulturerbe erklärt wurde,.

Das war wiedermal ein idealer Übernachtungsplatz für uns. Wieder mit unbeschreiblichen Ausblicken auf die umliegenden Berge und die Schlucht, in der die Cueva ist.



LG
Beate

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Letzte Änderung: von Beate.

Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 07 Jun 2016 19:06 #17

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Boah ich bin völlig begeistert, obwohl die Reifenpanne musste jetzt ja nicht sein .....

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 08 Jun 2016 17:19 #18

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Hallo Beate,
Ganz ehrlich, ich hab mir bislang "nur" die Bilder reingezogen, aber die haben es in sich um mich völlig in den Bann gezogen.

Die Eisbilder, ich muss Fischi zustimmen, gefallen mir extreeem gut.

Bleibe am Ball ;)
LG von der Tannennetti

Jeder Tag ohne Lächeln, ist ein verlorener Tag

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Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 08 Jun 2016 19:47 #19

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Am Dienstag geht’s erst wieder zurück nach Bajo Caracoles und dann nach Osten weiter zum Lago Posadas. Das ist wieder eine Strecke, über die ich vorab kaum Informationen bekommen konnte. Wir fahren kilometerlang allein durch die Pampa, um dann in einem doch sehr touristisch aufgemotzten Ort anzukommen. Für was oder wen hier ein breiter Boulevard mit Bäumen rechts und links als Begrüssung gebaut wird, ist mir nicht ganz klar. Touristen sind auf jeden Fall keine zu sehen.



Der Lago Posadas ist dann noch einmal 20 km entfernt. Er liegt in total karger Landschaft. Wir fahren soweit möglich um den See und wundern uns wiedermal über die tiefblaue Farbe des Wassers. Nur durch eine kleine Landbrücke von ca. 50 m getrennt ist der Lago Puyerredon, der jedoch eine völlig andere Farbe hat.

Campingplatz gibt’s wieder keinen. Aber wir können direkt am See, windgeschützt, mit Blick auf einen hohen Felsenbogen im Wasser, völlig einsam übernachten.



Mittwoch, 30.1.: weiter geht’s auf einer Strasse, die ich in 3 Foren angefragt hatte und niemand konnte mir sagen, ob diese Strasse überhaupt existiert. Wir probierten es einfach aus und kamen durch eine der aufregendsten und einsamsten Landstriche Argentiniens. Teilweise kamen wir uns vor, wie auf dem Mond oder Mars, es gibt Felsen in allen Farben und Formen. Es geht bergauf und bergab und hinter jeder Kurve wäre wieder der Fotoapparat gefragt.

Gegen Mittag sind wir an der Grenze am Paso Roballos, wohl der einsamste Grenzübergang zwischen Argentinien und Chile. Hier haben die Zöllner nicht viel zu tun und prüfen deshalb unsere Papiere sehr genau. Und stellen fest, dass wir falsche Grenzpapiere dabei haben. Diese Papiere gehören zu einem anderen Auto, andere Autonummer, anderes Baujahr, andere Motornummer. Wir sitzen erst mal fest. Es wird uns nicht erlaubt, mit dem Autovermieter zu telefonieren. Dafür bricht aber bei den Zöllner die Hektik aus. Soweit wir verstehen, wird eine Zollfahndung aktiviert und die Polizei benachrichtigt. Wir sitzen derweil auf dem „Arme Sünder Bänkchen“ und können nichts weiter tun als warten. Nach 2 Stunden wird uns endlich erlaubt zu telefonieren, allerdings sprechen zuerst die Zöllner mit der Autovermietung. Und seltsamerweise bricht die Verbindung immer zusammen, wenn wir den Hörer übernehmen wollen.

Wir bieten an, nicht über die Grenze zu fahren, sondern in Argentinien nach Norden, damit unser Autovermieter Zeit hat, die richtigen Papiere zu besorgen. Als Antwort hören wir: dieses Auto fährt in Argentinien keinen Kilometer mehr.

Nach 3 Stunden und weiterer Telefonate der Zöllner heisst es auf einmal: abfahren, und zwar schnell. Wir werden praktisch aus Argentinien rausgeworfen mit der Ermahnung, mit diesen Papieren dürften wir nie mehr nach Argentinien einreisen.

An diesem Grenzübergang ist zwischen argentischer und chilenischer Seite ein „Niemandsland“ von ca. 20 km und wir überlegen uns schon, was wir machen, wenn die Chilenen uns nicht reinlassen. (Zeitungstitel: 2 Deutsche im Niemandsland vermisst!!!)

Am Paso Roballos im Niemandsland:



Zu unserem Erstaunen gibt’s bei den Chilenen keinerlei Probleme. Sie lachen fast über unsere Bedenken. Dafür wird aber das Auto genau nach frischen Lebensmitteln durchsucht und ein bearbeitetes Brett, das wir irgendwo aufgelesen haben, um den Camper in Notfall gerade stellen zu können, wird konfisziert!

Kaum über der Grenze ändert sich die Landschaft. Es wird grün, teilweise mit Urwald. Wir sehen wieder sehr viele Berge mit Gletschern und Schneefelder.







LG
Beate

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Letzte Änderung: von Beate.

Camperreise durch Patagonien, Jan/Febr. 2013 09 Jun 2016 04:57 #20

  • Tatsli
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So viel Aufregung am Zoll.


you may all go to hell, and I will go to Texas (Davy Crockett)
You can take this Girl out of Texas, but you can't take Texas out of this Girl

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